nachdem hier nun schon 3 größere PKWs eingestellt sind, möchte ich nun mal mit meiner BMW Isetta etwas Kleineres vorstellen. Den Anstoß zum Bau dieses Fahrzeugs gab mir eine Webseite mit einem Bericht über einen Smart. Da dieser für meine Modellbahnepoche etwas zu modern ist habe ich mir etwas anderes gesucht – und bin schließlich bei der Isetta hängen geblieben.
CAD-Modell der Isetta
Für den Antrieb verwende ich einen 4x8er Motor mit 3V Nennspannung, der über ein einstufiges Schneckengetriebe direkt auf die Hinterachse wirkt. In Verbindung mit den 5mm kleinen Rädern der Isetta ergibt sich daraus eine Spitzengeschwindigkeit vom ca. 25cm/s, was einer Vorbildgeschwindigkeit von 80km/h entspricht. Da das Fahrzeug aufgrund des extrem kleinen Wendekreises bei diesen Geschwindigkeiten kaum beherrschbar ist wurde der Motor durch Begrenzung der PWM auf 50% gedrosselt. Aufgrund der geringen Größe (~27mm Länge über Alles) fiel der Einbau eines Kaufservos für die Lenkung aus. Daher habe ich mich für ein in das Fahrwerk integriertes Lenkservo entschieden, bei dem der Istwert über ein SMD-Poti ermittelt wird.
Gesteuert wird das Fahrzeug über einen unter den Motoren eingebauten PIC18F2520 mit 38kHz IR-Empfänger TSOP36238. Der PIC kann im eingebauten Zustand über die seitliche, untere Steckerleiste programmiert. Des Weiteren dient diese Steckerleiste auch zum Laden des 20mAh LiPo-Akkus. Zum Strom sparen kann der Mikrocontroller im Stand-By sowohl den IR-Empfänger als auch das Lenkpoti ausschalten. Über die obere Steckerleiste wird der Kontakt zur Beleuchtung hergestellt.
Alles in allem ist die Isetta ein nettes, kleines Auto mit rund 10-15 Minuten Fahrzeit, das aufgrund seiner geringen Bodenfreiheit von nur 1mm leider überhaupt nicht geländegängig ist und schon an normalem Modellbahngrasflächen hängen bleibt. Für den Einsatz auf normalen Straßen ist sie allerdings bestens geeignet.
schön hier wieder ein Allrounder mehr zu haben. Wirklich ein tolles Modell geworden. Welches CAD benutzt du ? Das Problem mit der Bodenfreiheit kommt mir bekannt vor, ist bei meinem Sportwagen auch so, aber auf guten Straßen kann man damit leben.
als CAD benutze ich Pro-Engineer => 3D-Modelliersystem. Dies liegt in erster Linie daran, dass wir dieses System auch an der Hochschule Ravensburg-Weingarten zu Ausbildungszwecken für unsere Maschinenbaustudenten verwenden und ich es daher als Mitarbeiter auch zu Hause verwenden darf. Außerdem kann ich damit auch gleich die NC-Programme für die Fräsmaschine erstellen.
ich hab an der FH Aachen immer catia V5 benutzt, das ist ja auch nicht schlecht. CNC codes hab ich auch generiert, aber meine Teile sind in der Regel Ätzteile. Bewegungssimulation sollte ja auch machbar sein, ganz praktisch um das Translationsvolumen von der Lenkstange zu kennen...
bisher habe ich noch keine PKW-Modelle gebaut, und sonst habe ich bisher auch nur mal eben so einen Linienbus umgebaut.
Allerdings hatte ich die Isetta vor ein paar Wochen mal an der Hochschule (=> Arbeitsplatz) dabei und einer unserer Professoren meinte, dass so etwas doch mal eine nette Projektarbeit für unsere Studenten sei. Daher habe ich nun 3 Studenten rekrutiert, die unter Anleitung einige H0-PKWs modifizieren wollen. Wobei die Größe natürlich erheblich über der meiner Isetta liegen wird.
Hey, das ist ja mal ein klasse Modell ! Wirklich toll. Mal was ganz anderes. Ich gehe mal davon aus, dass die Servoelektronik auch Eigenbau ist, oder ?
da kann ich dir nur Recht geben: Das Servo läuft - wie die gesamte Elektronik - über den PicMicro. Der Pic selbst liegt unter den Motoren versteckt und die Motorendstufen sind die grauen "Klötze", die auf den Fotos vor den Motoren liegen.