Zitat von Theoretiker im Beitrag #15Wenn ich etwas hin und her biegen muss, damit es passt, sagt mir mein Verstand, das kann nicht gut sein. Auch wenn in unserem Maßstab die Kräfte nur minimal sind, wird das Material geschwächt.
Zudem muss das Kardan wieder exakt zurück gebogen werden, ist es zu weit, klemmt es. Wird es zu wenig gebogen schlackert es unter umständen und das Loch für den Zapfen vom Würfel hat nicht mehr die 90 Grad zur Welle.
Diese Aussage ist technisch absolut FALSCH !
Richtigstellung einer Feinwerktechnikerin die die klassische Ausbildung Feinmachanik und anschließend die Feinwerktechnik Fachrichtung Fertigungstechnik absolviert hat und 33 Jahre als Konstrukteurin gearbeitet hat.
Die Kardan- Teile bestehen aus CuZn42 oder CuZn37 oder Messing MS58, MS63. Bei den beiden MS Sorten gibt es mechanische Unterschiede.
- Das Material wird durch das aufbiegen und anschließendem wider zu biegen überhaupt nicht geschwächt. - Der Werkstoff wird in seiner Gitterstruktur durch den Biegevorgang etwas härter. - Bei CuZn42 (MS58) Diese Knetlegierung hat einen Anteil von 58% Zink, was das Material spröder macht. - Bei CuZn37 (MS63) Diese Kentlegierung hat einen Anteil von 63% Kupfer, was das Material biegsamer macht.
Da man aber nicht weis, welchen Werkstoff wurde für die Kardan- Teile verwendet muss man jetzt die beide Gabeln Weichglühen durch erhitzen mit der Flamme auf ca. 500°C mximal Dunkelrot dann an der Luft abkühlen lassen. Somit ist die Gefahr des Brechens der Gabeln beseitigt.
- Mit einer kleinen spitzen Flachzange werden die beide Gabeln vorsichtig soweit aufgebogen, dass das Kreuz gerade so einzuhängen ist. - Nun muss die Gabel wieder vorsichtig zusammen gebogen werden. Mit der selben Flachzange biegt man die beiden Gabelenden wieder bis zum Anschlag des Kreuzes zurück. Wenn der Rückbiegevorgang über der Zapfenbohrung gemacht wird kann ein zuweites zusammenbiegen der Gabelenden nicht erfolgen, da die Zapfen des Kreuzes dies verhindert. - Natürlich muss darasufgeachtet werden, dass die beide Gabeln in Achsrichtung gleichmäßig zurück gebogen werden.
- Mechanisch ist das MS- Karden stabieler gegenüber einem von ShapeWays 3D gedrucktes Teil. Die von ShapeWays 3D Drucke sind alle spröde und brechen leicht. Habe also keie Kerbschlagzähigkeit.
Ich habe Kardans von 3D- Drucker ShapeWays auch 3D- MS Druck und natürlich die von DAS89 Kardan aus CuZn42 oder 37 gekauft und für mich Qualifiziert.
Ich werde nur die Kardans von DAS89 verwenden, weil diese 100% stabieler sind und was das Einbaumaß Durchmesser 2,5 mm angeht optimal.
Benötigt man beidseitig eine Achse lässt sich leicht anfertigen denn die Bohrungen sind einen Tick kleiner als 1mm.
Noch zwei Bilder wo ich das Kardan- Gelenk von DAS89 einsetze. Auch bei meinem Reachstacker LRS645 kommt so ein Kardangelenk zu Einsatz. - Klemmt nicht! - Schlackert nicht! - Fluchtet in Achsrichtung!
vielen Dank für deine ausführliche Erklärung. Mein Verstand sagt mir trotzdem, das es nicht gut aus. Das mit dem Erhitzen mag eine Lösung sein, aber unser eins hat keinen Brenner daheim.
ich habe einen Crème Brülee- Brenner von Rothenberger Industrial verwende das Gas Rofill Super 100 Propan / Butan Mix und habe auch schon damit keinere Teile Hartgelötet. Man kann sich auch von PROXXON den Brenner kaufen.
Sorry!
Hier geht es ausschließlich um Technik und um das technische Verständniss.
das Problem mit der Bodenfreiheit kenne ich nur zu gut.
Fürs Gelände ist ein Differential an Vorder- und Hinterachse eventuell etwas kontraproduktiv. Denn nicht umsonst können Geländewagen ihre Achsen sperren. Der Kurvenradius wird durch die angetriebene Vorderachse auch nicht wirklich kleiner.
Bei einem Traktor könnte ein Differential in der Hinterachse eventuell Vorteile bringen, nur mal so als Gedanke.
was Chantal geschrieben hat, stimmt alles. In der Mechanik wird das Erhitzen sehr häufig eingesetzt. Ich habe es selber sehr häufig (aber bei etwas größeren Teilen ) gemacht. Und im Netz gibt es reichlich Beiträge, wie diese Kardans, ohne zu brechen, mit Hilfe von Erhitzung, erfolgreich montiert wurden.
Und Siegfried hat es richtig erkannt, dass diese Kardans bei der Montage brechen werden. Dazu gibt es auch reichlich Beiträge im Netz.
07_Amarok_Chassis_01.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Eine kurze Hohlwelle lagert den Pendelachsträger und durch die Hohlwelle hindurch verläuft die Antriebswelle des Kegelrads
45° bei einfachen Kardengelenken ist eh nur ein theoretischer Wert. Die Kräfte bei dem Winkel sind brutal groß. Da solltest du kein Messing mehr für die Gelenke in dieser Größe vervenden. Das reißt dir ziemlich schnell auseinander.
Ich hätte gedacht, der Lenkeinschlag wird von der Fahrzeug-Längsachse aus gemessen (36°). Aber das wäre dann wahrscheinlich der Lenkausschlag… Wieder was gelernt :)