und zwar habe ich ein Problem beim Anfertigen von Bohrungen mithilfe der Fräse MF 70 aus dem Hause Proxxon.
Ich schildere das Problem mal wie folgt:
Werkstoff ist Messing. Mein Ziel ist es, ein Getriebe möglichst genau fertigen zu können. Das Fräsen ist kein Problem. Sobald ich aber versuche, eine Bohrung mit der Fräse zu setzen bzw. die Bohrung ausführe wird das entsprechend gebohrte Loch zu groß.
Beobachtet habe ich, das beim Eintauchen in das Werkstück der Bohrer nicht sofort das Material zerspant, sondern anscheinend erst der Bohrer gedrückt wird, sich dadurch wie ein Draht leicht wölbt und so ein wenig schlingert. Das gebohrte Loch wird so um wenige zehntel Millimeter zu groß. Ich habe auch schon probiert, zuerst das Loch mit einem Zentrierbohrer vorher zu zentrieren. Selbst der Zentrierbohrer zerspant das Material nicht sofort. Erst wenn der "tote" Gang der Z-Achse überwunden ist und ein wenig Druck auf den Bohrer liegt, beginnt er Material zu entfernen.
Meine Frage an euch: Woran kann dies liegen?
Zu den verwendeten Bohrern und Bohrfutter: Ich verwende HSS Bohrer nach DIN 338 von Fohrmann. Eingespannt werden sie in ein 3-Backen-Bohrfutter von Proxxon.
Hallo Hendrik, das klingt so, als wäre deine Z Achse nicht richtig eingestellt. Schau mal nach, ob du in deiner Z Achse vielleicht etwas Spiel hast. Die Z Achse sollte so wenig Spiel wie möglich haben.
Und versuche es am besten mit hartmetall bohrern, das sollte besser funktionieren. Dann kannst du auch 0,05 mm kleiner bohren und falls nötig aufbohren.
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ja, der Dimmi04 macht's richtig. Immer 3 bis 4 Zentel mm kleiner vorbohren. Dabei sollte der Bohrer immer genau in das gewünschte Zentrum treffen. Aber immer scharfe Bohrer verwenden. Das wirkt Wunder. Ich mache es genau so.
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Ich kann für die Z-Achse der MF70 empfehlen zwei Axiallager einzubauen, damit lässt sich das Spiel vollständig entfernen und die Achse ist trotzdem leichtgängig. Der Einbau ist schnell gemacht ohne an der Fräse was verändern zu müssen, Gewindestange ausbauen, Lager rein und wieder zusammen.
Mal blöd gefragt... Wäre die Fräse, so wie da von Dir schon angedeutet, sogar schon für die Lager vorgesehen und man hat sie nur vom Werk aus nicht verbaut? Wenn da nix verändert werden muss, scheint das ja so zu sein, wenn die Lager gleich passen bzw. deren Lagersitz schon vorhanden zu sein scheint bzw. ist...
Nette Grüße vom Toni
Rechtschreib- und Gramatikfehler sind Ausdruck meiner Kreativität ...
Nein, vorbereitet ist da nichts. Das lager sitzt einfach zwischen Gehäuse und Kurbel, man verliert also auch etwas Arbeitsweg. MF70 Lager.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich habe am Wochenende mal kurz getestet und die Z-Achse an den kleinen Stellschrauben etwas nachgestellt. Behoben hat es das Problem noch nicht ganz. Nächste Woche sind dann die VHM-Bohrer da. Dann teste ich nochmal.
könnte es auch sein, dass die Drehzahl der MF70 viel zu groß für Bohrer ist? Mit min. 5000 UpM halte ich das durchaus für möglich. Eine normale Bohrmaschine ist da i.d.R. ja langsamer. Allerdings hat der IBS auch eine min. Drehzahl von 5000 UpM...
Da müsste man aber wohl auch speziell beim Bohrer nachschauen, was für diesen erlaubt ist...
okay. Bei den HSS-Bohrern kenne ich jetzt nicht die maximale Drehzahl. Wobei CNC-Maschinen dieser Größenordnung ja auch mit hohen Drehzahlen fräsen und bohren. Da werden dann VHM-Bohrer verwendet. Wie gesagt, habe sie hier liegen, kann aber erst nächste Woche mal testen. Ich probiere es dann auch mal mit einer Drehzahl von 5000 UpM. Aktuell habe ich immer die Einstellung von 20000 UpM.
hatte vor kurzem etwas über Oberfräsen für Holzbau gesehen, da wurde gesagt, dass man normale HSS-Bohrer auf keinen Fall in einer Fräse verwenden darf. Eine Bohrmaschine hat eine Drehzahl bis ca. 3000 UpM (manche vielleicht noch mehr, kleinere wohl auch weniger).
Allerdings gilt das oben genannte wohl auch eher für größere Bohrer ab 4mm (+/-), bei dünneren Bohrern nimmt man ja eher eine höhere Drehzahl...
Was auch noch sein kann: wenn der Bohrer relativ lang ist (im Vergleich zum Durchmesser), könnte er an der Spitze "eiern". Vielleicht kannst Du den Bohrer soweit einspannen, dass Du fast bis zur Schneide kommst.
Ist aber alles reine Theorie, habe aktuell nur eine kleine Handfräse.
bei einer Schnittgeschwindigkeit von 30 m/min ( üblich für HSS) und einem durchmesser von 1mm errechnen sich knapp 10.000 u/min mit 5000-8000 sollte es mit messing gut gehen. ist der bohrer zu schnell gleitet er nur über das messing und kann deshalb nicht eindringen.
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