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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 1.823 mal aufgerufen
 Lieferwagen
Christoph Offline



Beiträge: 512

03.02.2019 19:43
MB L319 (Porsche Renndienst) Antworten

Hallo in die Runde!

Nachdem ich bereits seit einem guten Jahr interessierter Gastleser im Forum war und in dieser Zeit drei kleine Projekte realisiert habe möchte ich Euch heute das zweite davon vorstellen. Zum Mikromodellbau bin ich eher zufällig gekommen. Eigentlich war ich zunächst sehr fasziniert von Echtdampf-Lokomotiven. Beim Durchstöbern von Videos auf youtube zu diesem Thema bin ich dann über ein paar Videos von Mikromodellen „gestolpert“. Da war dann ziemlich schnell klar, dass mir das mindestens genauso viel Spass machen könnte, aber bei weitem nicht so Platz- und kostenintensiv ist, wie ein oder gar mehrere live steam Projekte. Kleinteiliges Arbeiten war mir bereits unter anderem durch jahrelanges Spur z Gefummel vertraut.
Der Schwerpunkt hier im Forum liegt ja vorwiegend bei LKWs und Baumaschinen, die großteils durch ihre beeindruckende Funktionalität glänzen. Dieser Beitrag erscheint nun in der verständlicherweise etwas unterrepräsentierten Kategorie „Lieferwagen“.
Besonders gerne mag ich Fahrzeuge, die in den 50er bis 70er Jahren das Straßenbild prägten. So fiel die Wahl für dieses Projekt auf ein Auto, das in meiner Kindheit noch recht häufig zu sehen war und dessen etwas melancholischer „Gesichtsausdruck“ mich seiner Zeit wohl irgendwie berührt hat. Die Rede ist vom Urvater des modernen Sprinter, dem Mercedes Benz L319.
Die erste Anschaffung war ein Modell von Brekina. Beim Auseinanderbauen war dann aber schnell klar, dass ein Einbau der Lenkung in diesem Modell nahezu unmöglich sein würde, da der Kühlergrill bei Brekina ein Teil vom Chassis ist, der zudem auch noch durch einen vergleichsweise wuchtigen Glaskörper für die Scheinwerfer angedickt ist (auch die Beleuchtung wäre schwierig geworden). Weil der L319 vorne quasi null Überhang hat ist der Platz für den Lenkausschlag sowieso knapp bemessen. Die Druckguss-Karosse von Schuco hingegen ist einteilig, was die ganze Sache wesentlich unkomplizierter macht. Zudem ist Druckguss herrlich stabil, das Fahrzeug entsprechend robust. Obschon die Brekina-Version dem Original näher kommt, gefällt mir persönlich die Schuco Variante besser, sieht ein wenig bulliger aus.

Nun zum Bau:

Der vordere „Nietpunkt“ der Karosserie zum Original-Chassis wurde abgeflacht, die Säule für den Nietpunkt im hinteren Teil der Karosserie habe ich weg geflext und den Stumpf soweit wie möglich abgefräst.

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Das Chassis wurde komplett neu aufgebaut und besteht aus Messing. Begonnen habe ich mit dem Getriebe, das eine Untersetzung von etwa 1:81 hat. Es ist kurz genug, um stehend im Fahrzeug verbaut zu werden. Die Getriebeachse läuft in Cu-Buchsen, die Hinterachse ist kugelgelagert. Im Bild ist der Getriebekasten-Rohling zu sehen

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Die Vorderachse besteht unter anderem aus zwei gefrästen und gefeilten Achsschenkeln. Sie nehmen je zwei Kugellager auf, um Scherkräfte auf die Lager zu minimieren.

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Nachdem diese beiden Komponenten fertig waren, habe ich das Chassis aus Messingprofilen dazwischen „gestrickt“. Die einzelnen Teile werden mit Messingstiften und Loctite zusammengehalten. Das ist erstaunlich stabil und steht nach meinen bisherigen Erfahrungen Lötverbindungen in nix nach.

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Zum Schluss habe ich mich um die Beleuchtung gekümmert. Die Scheinwerfer waren schön einfach. LED dahinter gepappt und fertig. der Rest war dann etwas aufwändiger. Zum einen sind die Rück- und Blinklichter bei Fahrzeugen dieser Epoche vergleichsweise winzig. Zum anderen sind diese im vorliegenden Fall einfach nur farbig lackierte Druckguss-Warzen. Also erst mal plan schleifen, dann Löcher bohren (gar nicht so einfach mit der Guss-Bohrerei…) und diese mit Lichtleitern versehen. Zum Schluss die Lampen (leuchtende Enden der Lichtleiter) mit transparenten Farblacken (rot und gelb von Revell) behandeln. Der getrocknete Lack wird – dick genug aufgetragen – sogar wieder zu hübschen gnubbeligen Leuchtwarzen. Auf dem dritten Bild ist rechts original und links mit Rück,- Brems- und Blinklicht (Die beiden Postausführungen vom L319)

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Dank der massiven Bauweise wiegt das fertige Fahrzeug genau 50 Gramm, was sich im Handling positiv bemerkbar macht. Das Fahren wird dadurch etwas weniger zappelig und nervös als bei leichteren Fahrzeugen ähnlicher Größe. Wer möchte, kann sich auch gerne bewegte Bilder von diesem Projekt ansehen, zu finden auf youtube:

Lyra Sound Lab

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Viele Grüße Sau dem dicken B,
Christoph


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olliebbommel Offline



Beiträge: 49

03.02.2019 20:19
#2 RE: MB L319 (Porsche Renndienst) Antworten

Ein sehr gelungenes auto hast du da,Christoph.Der L319 ist ein meiner beliebsten lieferwagen.
.
Mein erste arbeitgeber war ein gemuesehaendler,und ihr hatte den L319 als werksauto.Als 16 jahriger jungs muste ich immer den auto laden,und her und der konnte ich auch mit die lieferung mithelfen.
Dir fraese arbeit ist so etwas ich nur von traumen kan.
Ich bin total begeistert.Vielen dank fuer die fotos.
Hans.


Selbstfeiermeister Offline




Beiträge: 1.814

03.02.2019 20:45
#3 RE: MB L319 (Porsche Renndienst) Antworten

Ist wirklich sehr schön geworden. Zwischendurch könnte man meinen, du baust einen Gabelstapler

Gruß
Sebastian

https://www.shapeways.com/shops/sebastians-shapeways-shop


Mikromodellbauvirus Offline



Beiträge: 282

03.02.2019 22:26
#4 RE: MB L319 (Porsche Renndienst) Antworten

Zitat von Selbstfeiermeister im Beitrag #3
...Zwischendurch könnte man meinen, du baust einen Gabelstapler

Das musste ich bei den Bildern auch denken

Sehr schönes Modell, ich bin sowieso ein großer Epoche 3 Fan.

Klasse, weiter so.

Gruß
Michael

Schau doch mal vorbei beim Stammtisch der Modellbauer Sulzbach-Rosenberg.
http://die-modellbauer-su-ro.de/


Sven Löffler Offline

Admin


Beiträge: 3.760

03.02.2019 23:56
#5 RE: MB L319 (Porsche Renndienst) Antworten

Tja, was soll man da sagen ? Ganz großes Kino. Deine Umbauten gefallen mir sehr gut. :) Habe bei Youtube auch deine anderen Umbauten gesehen. Sehr schöne Arbeit.


Christoph Offline



Beiträge: 512

05.02.2019 15:23
#6 RE: MB L319 (Porsche Renndienst) Antworten

Vielen Dank für die freundlichen und lobenden Kommentare! Lustig auch die Sache mit dem Gabelstapler. Zuerst dachte ich mir, wo is´n da ´n Gabelstapler?? Und plötzlich ist es mir wie die sprichwörtlichen Schuppen von den Augen gefallen und ich hab mich köstlich beeumelt. Sehr schöne Assoziation!


Mannheimer2005 Offline




Beiträge: 1.177

28.02.2019 10:15
#7 RE: MB L319 (Porsche Renndienst) Antworten

Hallo Christoph

Ein Sehr schönes und robustes Modell hast du da gebaut.

MFG: Franky

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Ist alles nur eine Frage der Zeit
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