Heute möchte ich euch mein neuestes Werk vorstellen. Mein bisher aufwendigstes Umabuprojekt. Das GFLF(Groß Flughafen Lösch Fahrzeug) ZIEGLER Z8 Hamburg 3.
Das Grundmodell für den Umbau kommt von HERPA. Normalerweise steht HERPA eigentlich für Qualitätmodelle. In diesem Fall ist das leider nicht so. Die Bedruckung ist sauber ausgeführt, wobei bereits hier an einigen Stellen markante Unterschiede zum Vorbild auffallen. Die Details sind nur sehr rudimentär dargestellt. Der Dachmonitor ist einfach nur furchtbar. Die Details wie Lüftergitter am Dach sind nur bedruckter Karton . . . Zur Verteidigung von HERPA muss man allerdings sagen dass sie dieses Modell zukaufen (der eigentliche Hersteller ist mir momentan entfallen...)
Für den Umbau kommt erschwerend hinzu, dass das Material des Oberwagens extrem dick ist (an manchen Stellen über 3mm), und der Kunststoff aus dem das Fahrgestell gefertigt ist, eine Art Faserkunststoff, einserseits sehr weich ist, sich aber trotzdem fast nicht bearbeiten lässt.
Aber man wächst ja mit den Aufgaben...
Als erstes wurde das Modell zerlegt um eine Übersicht zu bekommen. Das war schon ziemlich schwierig da fast alles verklebt ist.
Und dann gings los...
1. Das Fahrgestell:
Im ersten Schritt habe ich den Platz für das Lenkservo bestimmt und ausgefräst. Außerdem wurden auch gleich die Aufhängungen für die beiden Lenk-Pendelachsen angebracht.
Da sich hier schon zeigte dass das Fahrgestell zum Verziehen neigt, habe ich mir Gedanken gemacht wie ich sicherstellen kann dass alle 4 Achsen am Boden bleiben. Meine Lösung war es die erste Pendelachse zusätzlich in der Höhe beweglich zu machen ...
Die Bohrung für den Lagerbolzen habe ich zum Langloch gefräst..
... und in die Aufhängung eine 1x6mm Feder eingepasst.
Dann habe ich noch die Lenkstangen aus Messingprofil und 1mm Schrauben gemacht und am Servohorn befestigt.
Angetrieben ist (war) das Modell von einem KG-1048 Getriebe. Für den Saft sorgt ein 300mAh Lipo. Die Steckerleiste verbindet später das Fahrgestell mit dem Oberwagen.
Ziel war es, den Monitor beweglich zu gestalten. Das Originalteil hat von Anfang an nicht meinen Ansprüchen entsprochen, und ein funktionsfähiger Umbau schien mir mit dieser Basis als nicht machbar. Somit war klar dass ich den Monitor neu fertigen muss.
Das war der Zeitpunkt wo ich das Projekt beinahe vorzeitig beendet hätte, da ich keine für mich zufriedenstellende Lösung fand.
Irgendwann erwähnte jemand in der Mikromodellbau FB Gruppe beim Thema 3D Druck den ELEGOO Mars...
... ja und dann hab ich mir eben einen 3D Drucker gekauft! :D
Nach etwas Einarbeitung konnte ich meine ersten 3D Drucke betrachten und habe bezüglich des Projekts Dachmonitor neuen Mut gefasst...
Dann habe ich damit begonnen in FUSION360 das komplette Dach und den Monitor neu zu konstruieren...
...und gleich mal den Drucker angeworfen. (Hier liegen die Teile zum Aushärten unter UV Licht)
Der Hauptarm des Monitors wird mit einem Schneckengetriebe bewegt.
Durch die hinteren Messingrohre habe ich geflochtene Angelschnur geführt. Mit einem Servo kann so der Ausleger nach oben und unten bewegt werden. https://www.youtube.com/watch?v=C9IA_SLLjYo
Insgesamt habe ich 58 Led der Baugröße 0402 verbaut.
Sie werden über insgesamt 5 Bausteine angesteuert:
- Licht, Blinker und die gelben Blinkenleuchten hängen an einem HLTB - Bremslicht und Rückfahrleuchten werden direkt vom MotorTinyII angesteuert - Die Blaulichter vom DBT - Die weißen Arbeitsleuchten am Dachrand hängen direkt am Rx43d Empfänger
Ich hatte mir in den Kopf gesetzt,die Füllstandsanzeige "funktionstüchtig" zu machen. (Das sinddie jeweils 4 Leuchten (grün, grün, gelb und rot) links, rechts und hinten am Fahrzeug)
Dazu habe ich mir einen AtTiny45, das wäre dann die Nummr 5, so programmiert dass er die Akkuspannung überwacht und quasi als Bargraph ausgibt. https://www.youtube.com/watch?v=rBzd994gHUw
Und da eine Feuerwehr ohne Martinshorn langweilig ist, musste auch noch ein Lautsprecher (dessen Halterung habe ich beim Druck berücksichtigt) und das BENEDINI Soundmodul Platz finden.
Zum Schluss wurde es dann doch ganz schön eng...
4. Das (vorläufige) Finale
Zum Abschluss fand noch eine Besatzung Platz in der Kabine (ich denke jedes Mal die haben gestrittten), passende Kennzeichen wurden montiert, und an einigen Stellen kam noch Farbe ins Spiel.
Ach ja! Ein passendes Symbol für die Devo7e musste natürlich auch noch sein...
Somit ist (war) das Modell fertig. Da ist dann auch dieses Video enstanden, in dem ihr nochmal Bilder vom Bau und das Modell in Aktion sehen könnt:
Das Modell wurde nach seiner Fertigstellung von seinem Besitzer, das ist nämlich eigentlich mein 9jähriger Sohn, ausgiebig getestet. Dabei hat sich gezeigt dass das Antriebskonzept nicht ideal ist. Es funktioniert, aber die Antriebsachse verliert bei Hindernissen zu schnell die Bodenhaftung.
Daher habe ich ein genau auf den Rahmen des Z8 angepasstes Getriebe geplant und wieder mit dem Mars gedruckt. Es ist so konnstruiert dass es nicht verklebt werden muss, sondern mit einem Bolzen im Rahmen gesichert wird. Somit ist eine leichte Kippbewegung möglich.
So. Das war's jetzt.
Ich hoffe das Ergebnis gefällt und freue mich auf eure Kommentare
Zitat von Philip Klappacher im Beitrag #1... Ja und dann ist die Sache irgendwie eskaliert....
Das kommt mir bekannt vor. Da will man nur mal schnell ein einfaches Modell bauen und schon artet es (wieder) aus...
Aber du hast da wirklich enorm viel Arbeit reingesteckt. Respekt! Da kann sich der Junior echt glücklich schätzen. Die Aufhängung der Vorderachse hast du schön gelöst. Einfach, aber funktioniert. Fehlt eigentlich nur noch Wasser
Bei den ausgiebigen Fahrtests durch den Fahrzeugbesitzer (meinen Sohn), haben sich ein paar Dinge gezeigt die ich noch ändern wollte.
Ein Problem waren die Räder der Lenkachsen. Diese setzten sofort mit Staub zu und drehten nicht mehr frei... Original Felge mit Stift:
Also habe ich neue Flegen gedruckt, in welche jeweils 2 1x3x1mm Lager mit einem M1 Gweindestift kamen. Zum Staubschutz habe ich dann zusätzlich noch eine Art Beilagscheibe gedruck, welche aber nur am inneren Ring der Kugellager aufliegt. Außerdem haben die Felgen einen zweiten Felgenring bekommen, somit halten die Reifen nun zentriert ohne geklebt werden zu müssen.
Die zweite Baustelle war der Antrieb. Ursprünglich hatte ich den Antrieb nur auf einer Achse mit dem KG-1048, welches einen 7mm Motor hat. Auch wenn es ordentlich Kraft hatte, hat es mit nur einer angetriebenen Achse nicht so gut funktioniert.
Dann kam das 2achs Getriebe mit dem 5mm Motor 1:5 und einer Gesamtuntersetzung von 1:95. Das hat zwar gut funktioniert, aber die Leistung/Kraft war eher bescheiden.
Also habe ich mmich entschlossen ein neues Getriebe mit einem 7mm Motor und 2 angetriebenen Achsen zu konsruieren. Als Motor kommt der M700L von SolExpert zum Einsatz. Gesamtuntersetzung 1:48. Um das Getriebe möglichst leichtgängig zu machen, sind alle Wellen kugelgelagert (1x3x1) Auch die Hinterachsen bekamen neue Felgen mit zweitem Felgenring Das Gehäuse habe ich wieder mit meinem Elegoo Mars gedruckt.
Das Getriebe läuft unheimlich ruhig und hat jetzt ordentlich Kraft!