Da hab ich gerade einen Revell-Baukasten vom Raddampfer Goethe (Maßstab 1:160) geschenkt bekommen. Soweit so gut ... Irgendwie juckt es in meinen Fingern dem Ding eine RC-Anlage einzubauen. Allerdings hat der Dampfer recht hohe Aufbauten aber nur einen recht schmalen Rumpf mit wenig Tiefgang. Um einen neuen Rumpf werde ich also nicht herum kommen. Ich denke über 5mm mehr Tiefgang nach. Das gibt eine deutlich stabilere Lage im Wasser und fällt wenn das Modell im Wasser liegt nicht auf. Allerdings wird das Modell auch nach dem Umbau wohl ein reines Schönwetter-Schiff bleiben. Denn das Verhältniss Rumpfbreite >< Gesamtbreite ist und bleibt denkbar ungünstig ...
Die Daten Rumpflänge : 51,9 cm Rumpfbreite : 5,3 cm Gesamtbreite : 9,8 cm Tiefgang original : 10 mm
Geplant sind bisher folgende Funktionen : Antrieb (Regler), Ruder, Positions- und Innenbeleuchtung (alles LED´s) Ein GWS Mikroempfänger soll die Steuerung übernehmen. Die Ruder werden durch ein 3g Mikroservo bewegt. Den Antrieb wird wohl ein 8mm Getriebemotor übernehmen. Für die Stromversorgung soll eine LiPo Zelle sorgen die möglichst flach auch dem Rumpfboden liegen soll.
Und nun die Frage an alle die schon einmal ein Mikro-Schiffsmodell gebaut haben : wie wahnsinnig ist dieses Projekt ? Welche Probleme habe ich zu erwarten ?
VG, Holger
Hier ein Bild vom Originalschiff am Rheinufer vor der Kölner Altstadt :
Und noch ein Bild vom Originalschiff auf dem Rhein Richtung Mülheimer Brücke :
Dieses Bild entstand im Werfthafen Köln Mülheim beim Werfttermin der Goethe im Herbst 2006 :
Solange das Gewicht des Modells unbekannt ist (Rumpf, Aufbauten, alle halbwegs großen Teile) ist es wie stochern im Nebel. Nach Deinen Angaben schätze ich, daß das echte Schiff ungefähr 400 Tonnen verdrängen könnte (100 Gramm dann Dein Modell), die Zuladung wird mit bis zu 900 Personen angegeben, wenn man pro Person 80 kg rechnet wären das nochmal 70 Tonnen (17 Gramm). Über 100 Gramm klingen zwar toll, aber erfahrungsgemäß sind halt Plastikbausätze furchtbar schwer - womöglich wiegt das fertig gebaute Modell schon alleine soviel und die Zuladung ist Null Gramm. Viel Zuladung wird Dir sicher nicht bleiben, aber das ist für einen Mikromodellbauer wie Dich kein Problem.
Also nimm mal die Rumpfschale, belade sie bis zur Wasserlinie, dann wiege diese mit Beladung ab. Dann wissen wir was das Original an Verdrängung hat. Als nächstes nimm alle größeren Teile und lege sie ohne Gießast auf die Waage. Das sagt uns dann das Leergewicht des Modells. Bin auch schon gespannt auf's Ergebnis. Im schlimmsten Fall, wenn das Modell aufgrund zu hohen Gewichtes nicht mal unbeladen schwimmen würde mußt Du halt Gewicht sparen - Wände dünner schleifen, aus Papier machen, Rumpf dünner schleifen... machbar ist es auf jeden Fall.
Ein weiteres Probleme das mir spontan einfällt ist die Notwendigkeit das fertiggebaute Modell im Technikbereich aufmachbar gestalten zu müssen. Wenige Tropfen Wasser im Innenraum schaffen ein feuchtes Klima und setzen der Elektronik zu. Es ist notwendig das Modell nach dem Fahren "auslüften" lassen zu können. Die komfortabelste Möglichkeit ist das gesamte Deck abnehmbar zu haben, aber das wasserdicht zu bekommen ist bei so einem kleinen Modell eine echte Herausforderung. Sicherer ist es die Technik auf das Deck zu bauen und das Dach abnehmbar zu haben, aber ob dann der Schwerpunkt nicht zu hoch liegt?!
Nach meinen Berechnungen müßte das Modell bis zur Wasserlinie etwa 180 Gramm verdrängen. Das Gewicht des Plastiks schätze ich auf 50 Gramm Rumpf und 100 Gramm Decks und Aufbauten. Mal sehen wie weit ich danebenliege *g*
Ich werde in den nächsten Tagen die ganzen Teile mal auf die Waage packen. Ich denke allerdings auch das ich den Tiefgang erhöhen muss um das Modell sicher aufs Wasser bringen zu können. Also, die Gewichte poste ich später noch.