für mein nächstes Projekt benötige ich kleinste Schnecken und Zahnräder. Schnecken kann man sich ja auch aus Gewindestangen/-Schrauben anfertigen, so meine Idee. Also M1-Stahlschrauben in die Drehmaschine und mit 0,6mm aufgebohrt. Dies funktionierte hervorragend. Aber die Schneckenräder...? Nun ja ich sah mir mal vor längerer Zeit ein Video an, als jemand die Schneckenräder (M16 ?) mit Zuhilfenahme eines Gewindebohrers in der Drehmaschine fräste. Da dachte ich mir, das probierst Du auch mal. Als Ausgangsmaterial verwendete ich Neusilber-Rundprofil, weil in verschiedensten Abmessungen vorhanden. In den Drehstahlhalter kam davon ein 3mm-Stab zum Einsatz. Den hatte ich im vorderen Bereich zur Hälfte abgefräst und eine 0,5mm Bohrung gesetzt, in der ich wiederrum ein 0,6mm-Gewinde schnitt. Anschließend wurde für die Aufnahme des zukünftigen Zahradrohlings ein 0,6mm x 7mm ungehärteter Rundstahl auf beiden Wellenenden mit Gewinde versehen. Eine kleine Scheibe mit 0,6mm-Bohrung und 0,4mm-Höhe dient als Distanz zum Werkstück. Nun noch eine 3mm lange M0,6-Gewindemutter zum positionieren der Zahnradrohlinge gedreht und fertig war die Werkstückaufnahme. Nun noch die gewünschten Zahnradkörper aus 1,4mm Neusilber in der Drehmashine mit einem 0,6mm-Loch versehen und und auf 0,6mm Breite abgestochen. Im Anhang mal das fertige Zahnrad mit 16 Zähne auf der Vorrichtung und ein Vergleich zu einem Modul 0,2 Schnecken-Zahnrad-Kombi (Schnecke mit 2mm Durchmesser und Zahnrad mit 15Z).
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Ich hatte auch kleine Shicoh-Motoren technisch verkleinert. Falls Interesse besteht, schreibe ich zu gegebener Zeit mal etwas dazu.
Hallo Gerd, die Shicoh-Motoren sind meine Lieblinge. Da die Motorwelle an beiden Enden frei liegt, lassen sich Zahnräder und Schnecken nahezu spielfrei aufpressen.
Welchen hast Du denn technisch verkleinert? Den Shicoh 3x5,5?
Gruß,
Siegfried
PS: für meine Zahnräder m=0,1 fertige ich mir die passenden Schnecken aus M1,4mm Schrauben
der Gedanke mit M1,4-Gewinde in etwa Modul 0,1 hinzubekommen, hatte ich auch schon. Nur hatte ich bisher keinen Bedarf an solchen Größen. Nun ergab sich eine andere Situation, die ein noch kleineres Modul erfordern.
Ich experimentiere auch gerne mit den 4x5,5 bzw. 4x6,5 von Shicoh rum. Bei beiden Varianten ist u.a. die vordere Lagerung aus meiner Sicht mit 2mm einfach zu lang. Die kann man locker um 1mm einkürzen. Ich verfasse nächste Woche mal einen Bericht dazu, in den nächsten Tage fehlt mir die Zeit dazu.
nun schaffe ich es endlich mal, mich dem Hobby hinzugeben. So schnell noch ein paar Fotos geschossen. Die Shicoh-Motörchen sind ja bestens für eine Verkleinerungsoptimierung geeignet.
P1010358.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Hier sieht man den Glockenanker und das Kunststoffendteil mit den Bürsten und den Anschlusskabeln in der noch originalen Baulänge. Das Besondere an den 5,5mm-Motoren besteht an der kurzen Baulänge des Endteiles, dass man sich zu Nutze machen kann. Zudem weisen die neuesten Motoren eine kleine Verbesserung auf. Die Bürsten weisen je einen Steg auf, der das Auffädeln der Bürsten auf den Kollektor vereinfacht. Dies ist beim Zusammenbau immer der heikelste Punkt. Bisher sehe ich hier noch Längeneinsparung von 2/10mm durch Einkürzen des Kolletors.
P1010356.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Den wesentlichen Teil von ca. 1,1mm Längeneinsparung sieht man an diesem Vergleichsbild. Hier wurde das Motorgehäuse in die Drehmaschine eingespannt und das Vorderteil des Gehäuses, dass das Bronzelager beinhaltet, abgedreht, bis das Bronzelager "abfällt". Dieses Lager wurde von mir von ca 1,7mm auf ca. 1,3mm abgedreht und in die noch vorstehende 1mm breite Gehäuseverjüngung mit der Hülse (die ja eigentlich im Inneren den Magneten hält) eingepresst. Hier kann man diese Hülse ebenso noch um ca. 0,2mm weiter nach außen setzen und deren Länge einkürzen, ohne das der Glockenanker nachher Schaden nimmt. Das Gehäuse kann man je nach Einsparung dann einfach am anderen Ende um bis zu 0,5mm zusätzlich abdrehen. 0,1mm gehen immer, da sich ausreichend Spiel sich im Motor befindet.
So das wäre ersteinmal Teil 1 Bis gleich, Gruß Gerd
Hier mal etwas zur Lagerung der Rückseite. Die Motoren sind an dieser Seite nur in dem Kunststoff gelagert. Ich weiß nicht, ob bei leichten Belastungen, wie bei der beidseitigen Wellennutzung, hier gewisse Veränderungen in Form von Lagerschäden eintreten. Somit kann man auch die Rückseite mit einem Metallager versehen:
P1010355.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) In diesem Fall hatte ich die Kunststoffkappe mit 1mm aufgebohrt und zusätzlich mit einem 1,2mm Bohrer nachgesetzt/ angesenkt, sodass ich eine Stufe im Messinglager gedreht hatte, die einen Anschlag im Kunststoffteil darstellt, um ein "Wandern" des Lagers zu vermeiden. Schwierig ist auch die anschließende Justierung des neuen Lagers (Breite: 0,7mm), damit ein guter Leichtlauf des Motors gewährleistet ist. Ich muß mal sehen, ob ich zur Ausrichtung der Lager nicht eine Welle anfertige, die um wenige 1/1000mm Übermaß besitzt. Desweiteren ist beim Einbau eines Metallagers darauf zu achten, dass der Kollektor keinen Kontakt zum Lager herstellt, wegen der Kurzschlußgefahr.
P1010357.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Hier noch mal die Rückseite von Bild 2 des vorigen Beitrages. Ein Modul 0,1-Ritzel ist auf der rückgelegenern Seite aufgeschoben.
Sobald ich neue Erfolge zum Einkürzen von Kleinstmotoren vollzogen habe, melde ich mich wieder.
nun schnell noch eine Antwort zu Deiner angespannten ähh eingespannten Werkzeugaufnahme. Ich schrieb ja bewusst von Gehäuse, von daher war der Motor in seinen Einzelteilen zuvor zerlegt. Beim nächsten Bericht werde ich die einzelnen Arbeitsschritte ausführlicher dokumentieren, damit dies veständlicher rüberkommt.
den Motor würde ich zum Kürzen am Lager nicht zerlegen - Abdrehen und Bronzelager einsetzen sollte sich auch bei geschlossenem Motor machen lassen. Da ich auf niedrigste Anlaufspannungen aus bin, versuche ich stets das Zerlegen zu vermeiden.
kann ich verstehen. Mittlerweile habe ich mich so eingefuchst/ herangetastet, dass ich keine großen Probleme beim Um- und Zusammenbau erkennen kann, ohne das irgenwelche nachträglichen Schwierigkeiten auftreten sollten. Die wieder zusammengefügten Motörchen haben den Praxistest bestanden und laufen ohne Probleme auch bei geringsten Spannungen an.