Nach längerer Bastelpause habe ich begonnen mal wieder einen klassischen PKW zu animieren. Die Wahl fiel diesmal auf einen 280SE der Baureihe W 108 von Brekina. Zuerst habe ich die Einzelkomponenten des Fahrwerks aus Messing gebaut. Getriebe (1:42) und Lenkung bestehen wieder aus bearbeiteten Messingprofilen. Die Vorderachshalterung und das Chassis habe ich aus Messingblech (0,5 und 0,3mm) hergestellt.
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Dann zusammengebaut:
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Das Chassis wird vorne zwischen Hauben-Nase und dem Nippel des Kühlers eingehakt und hinten mit der Karosse verschraubt (an ein eingeklebtes Ahorn-Klötzchen):
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Leider konnte ich die Original-Räder mal wieder nicht verwenden (zu hart). Ich finde, Räder sind gerade bei PKW oft ein großes Problem (wenn man keine Drehmaschine hat). In einer Grabbelkiste habe ich Räder (Wiking?) mit der richtigen Felgengröße entdeckt, die annähernd rund laufen. Die hatten aber Plastikreifen. Zum Glück habe ich noch passende Gummireifen gefunden und etwas zurecht geschliffen. Die Vorderräder wurden etwas schmaler gemacht um den Drehpunkt der Achsschenkel möglichst weit nach aussen zu bekommen. Leider keine wirklichen Originalfelgen, aber sie sehen den Mercedes-Alus aus dieser Epoche zumindest etwas ähnlich…
Jetzt geht es an den „Innenausbau“. Vielleicht bekomme ich die Servoelektronik doch an ihre angestammte Position. In die längliche Aussparung auf der Beifahrerseite des Chassis kommen Schalter und Ladebuchse. Und dann werde ich wohl mit RX45 und Akku auch die Fahrgastzelle füllen müssen.
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Ob der vorgesehene 90mAh Akku wirklich passt, wird sich zeigen. Wahrscheinlich muss ich die Schutzschaltung entfernen. Apropos: Zu diesem Thema gab es doch vor nicht all zu langer Zeit einen Thread, den ich leider bisher nicht mehr finden konnte :(
Der Grobzuschnitt der Bleche und Profile wird mit einer dünnen Diamant-Trennscheibe auf der Mini-Tischkreissäge (Proxxon) erledigt . Die Aussparungen dann mit einem Fräsbohrer (1mm) auf einer kleinen Standbohrmaschiene (gleicher Hersteller) mit Koordinatentisch per Hand-Kurbeln. Gefeilt wird auch hi und da…
Besten Dank erst mal für die positive Resonanz (auch nochmal @ Andreas). Was die Schraubverbindungen angeht stimme ich dir zu, allerdings sind von den bisher 12 verwendeten Schrauben eigentlich nur die vier seitlichen am Getrieberahmen wirklich hinderlich. Die werde ich noch durch Senkkopf-Schrauben ersetzen, dann sind sie quasi weg. Da ich weder CAD noch sonstige Pläne anfertige und – wenn auch nicht völlig planlos – einfach drauf los baue, verschraube ich lieber alles. Dann kann ich bei Bedarf nachbessern, was mit Einzelteilen meistens besser von der Hand geht. Wahrscheinlich werde ich auch noch den irgendwie obsoleten Teil am rechten Achs-Halter hinter der Untersetzungs-Achse abtrennen. Dann ist im Kofferraum noch mehr Platz, zB für die Beleuchtungs-Widerstände.
Bezüglich „sauberer Verarbeitung“ bin ich tatsächlich ziemlich penibel, das macht aber mit Messing auch einfach Laune, wenngleich man es am Ende dann eigentlich eh nicht mehr sieht… Von dir habe ich hier im Forum ja schon einige Projekte bestaunt. Auch wenn du alles vielleicht nicht ganz so auf „Hochglanz“ trimmst, faszinieren deine Kreationen schon allein durch die ausgeklügelte Funktionalität und die komplexen und trickreichen Features, die man beim Betrachten ohne eine Erklärung gar nicht kapieren würde (ich sag nur Impala!). Das ist schon eine Klasse für sich…
Hallo Christoph, das sieht wirklich gut aus was Du da gesägt, gefeilt und gebohrt hast. Penibel sein lohnt sich, auch wenn es später kaum zu sehen ist.
Bin wieder ein Stückchen weiter mit dem Chassis: Die Getriebekasten-Schrauben sind nun versenkt, das funktionslose Bürzel am rechten Achsträger entfernt und Ausschnitte am Chassis teilweise nachgebessert. Der Träger für Schalter und Buchse wurde mit Loctite befestigt. Bei Messing-Verbindungen bekomme ich da eigentlich immer ganz brauchbare Ergebnisse.
Über die Feiertage ging es wieder etwas weiter: Das Servo ist eingebaut, die neu verdrahtete Servoelektronik passt zum Glück noch vor den Fahrmotor. Über die Hinterräder habe ich noch „Radkästen“ installiert, da ich eher großzügig verkable und die Leitungen nicht verkleben möchte.
Die erste Probefahrt ohne Deckel war einigermaßen vielversprechend, der Wendekreis schön klein (ca 11cm). Ich brauche aber noch einen etwas flacheren Akku.
Jetzt gehts an die Beleuchtung. Auf Blinker werde ich wohl verzichten, da mir vor allem frontseitig deren Unterbringung an der Originalposition nahezu unmöglich erscheint. Hinten werde ich mich zum ersten mal daran machen, Fahr- und Bremslicht über eine LED zu realisieren.
Gestern ist der Benz fertig geworden. Der 90er Akku war zu dick, aber 60mAh reichen auch für etwa 15 Minuten ohne Licht. Die Inneneinrichtung werde ich wohl nochmal matt färben, seidenmatt ist etwas suboptimal. Die Fahreigenschaften sind eigentlich recht gut, nur der Rundlauf der Räder entspricht noch nicht so ganz meinen Ansprüchen. Da werde ich wohl mittelfristig nicht um eine kleine Drehmaschine drumrum kommen.