Nach meinen letzten Fahrzeugen hatte ich Lust, mal wieder etwas zu basteln, ohne die meiste Zeit durch eine Lupe zu gucken. Also habe ich eine Idee umgesetzt, die schon eine Weile existiert: Einen Kameraschlitten, um bewegte Makros filmen zu können. Aus der Zeit, in der ich automatisierte Monochorde gebaut habe (daher der Name meines Röhrenkanals) hatte ich noch eine Linearführung (40cm), Stepper und Holz sowieso über.
Der Verfahrensweg beträgt netto leider nur gute 35cm, aber für kleine Autochens reicht es mal gerade so. Für die „Lyras“ hatte ich externe Steuergeräte (Arduino) gebaut, die auch eine MIDI-Schnittstelle haben. So kann ich neben im Arduino programmierten slides auch über einen Sequenzer (zB Logic) ganze Slide-Arien einspielen. Momentan ist ein Sketch auf dem Arduino, bei dem ich mit einem Poti eine beliebige Position anfahren kann, bei Nullstellung wird zwischen den Endpunkten gependelt. Mit dem zweiten Poti kann der Grad der Beschleunigung reguliert werden.
Kleiner Haken der ganzen Geschichte: nicht die Kamera verfolgt das Objekt, sondern das Objekt muss zusehen. Schöne Übung im Gleichmäßigfahren, etwa wie bei einer Oldie-Rallye. Und der Autofokus (Verfolgungs-Modus) meiner Kamera könnte ruhig auch schneller sein. Aber in jedem Fall ist*s eine nette Spielerei, bei der manchmal ganz hübsche Szenen entstehen…
Grüße, Christoph
Angefügte Bilder:
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Wiedermal sehr schön umgesetzt. Der Kameraschlitten erinnert an eine moderne Brückenarchitektur und die Monochorde sehen aus wie Bauwerke/Maschinen aus dem Industriezeitalter. Bin schon auf neue Videos gespannt, die mit deinem Kameraschlitten gemacht wurden. Die kurzen Sequenzen sehen schon mal gut aus. Die hinterlegte Musik ist jedoch stark geschmacksabhängig
ich oute mich mal als Ahnungsloser. Monochord ? Musste ich erstmal googeln, check. Aber automatisiert ? Aufgrund der des Kontext von dir vermute ich mal, das das Monochord dann automatisch Melodien spielen kann, Check ?
@Sebastian: Ja, ich mag diese steampunk-Ästhetik (wie zB im Film „Brazil“), seinerzeit war den Konstrukteuren eben auch wichtig, dass die Maschinen formschön sind. Und die Musik war sehr spontan gewählt, da ich diese Nummer gerade nach einem bekannten Hit aus 1970 nacharrangiert hatte (kleiner Tipp: das Original war von einer Schweizer Combo…). Davon gibts nämlich keine Karaoke-Version und es wird in alter Familientradition ein Ständchen für meine Mutter zum runden Geburtstag, dann live besungen, natürlich umgetextet. Und zufällig hatte das Stück genau die Länge des Videos und ich fand den schunkeligen Charakter irgendwie passend zum Schunkeln der Schlitten-Konstruktion… Das nächste mal wird wieder eingängigere Musik produziert :)
@ Axel: Eigentlich sind das „kinetische Klangskulpturen“ mit denen man im künstlerischen Kontext Klänge produziert, die vom Stil eher Richtung Stockhausen gehen. Man kann die Dinger über MIDI oder Sensoren ansteuern, oder mit einem entsprechenden Arduino-sketch auch alleine dudeln lassen. Hier Demo:
......echt beeindruckend, das liegt so komplett jenseits meines -bisherigen- Horizonts. Ich finde das technisch und optisch ein Hochgenuß, akustisch eher,.... sagen wir mal..... ungewöhnlich.........