Ich kann dich verstehen, mir wäre auch nicht wohl bei dem Gedanken, das ich mit Schmelze am Basteltisch neben den verdünnungen für die Farbe rummatsche. ABER: Ich habe kein Problem mit dem Löten. Natürlich sollte hier auch eine gewisse Sorgfalt an den Tag gelegt werden. Das Verfahren Giessen ist nicht nur für Metalle mit hohen Schmelzpunkten geeignet. Es steht einem ja auch frei, Zinn (in untersch. Legierungen, mit Schmelztemperaturen bis 170°C herunter) zu giessen. Für Anwendungen im Modellbau ist das von den Eigenschaften für (fast) alle Anwendungen ausreichend...
Meine Meinung dazu. Da soll sich niemand angegriffen fühlen :-)
Ich bin Mit-Arbeiter bei der Leitung einer IG Modelleisenbahn für KINDER (!). Da sind Kids ab 7 Jahren dabei. Wir machen mit denen alles, was zur Modellbahn dazugehört (Holzarbeiten, Metallarbeiten, Elektrik/Elektronik). Da sind so viele Gefahrenquellen dabei, das einem selber fast schlecht wird. Wir haben aber seit unserem Bestehen (16 Jahre) zum Glück noch nie einen Unfall oder Verletzung gehabt (Toi Toi Toi) außer vielleicht einen Kratzer. Wir vertreten die Meinung, das mit einer entsprechenden Sorgsamkeit und Achtsamkeit sich viele, ich nenns mal Unfälle, vermeiden lassen können.
ich bin echt dankbar, dass dieser Threat inzwischen ein Thema angeschnitten hat, dass bisher immer ziemlich vernachlässigt worden ist -> nämlich Arbeitsschutz und Umgang mit gesundheitsgefährdenden Stoffen.
Wenn ich mein persönliches Bastelverhalten betrachte, gehe ich eigentlich ziemlich sorglos mit Lösungsmitteln, Klebern, Dämpfen, Stäuben, Sicherheitsvorkehrungen usw. um. Ich denke vielen Anderen geht es sicherlich genauso. Eigentlich müsste ich es ja besser wissen, da ich mich von Berufs wegen im Umfeld Arbeitssicherheit/Unfallverhütung bewege.
Vielleicht sollte man das Thema mal in einem eigenen Threat ansprechen. Gerade die Themen Schleifstäube oder Lösungsmitteldämpfe, Rauch (löten), Sprühnebel beim lackieren oder der Umgang mit ätzenden Flüssigkeiten sind doch tägliche Begleiterscheinungen unseres Hobbys. Maschinensicherheit gehört genauso dazu wie Explosionsschutz. Gerade zum letzten Thema sollten doch unsere Fire-Fighters was beisteuern können.
Während ich den Beitrag verfasst habe, ist mir mal wieder klar geworden, wieviel Dreck ich im Laufe meines Modellbauer Lebens schon reingezogen hab.
Gruß
Bernd
_________________________________________________________ Isch saach net so unn isch saach aach net so, weil sonst aaner kimmt unn saacht isch hätt so odder so gesaacht!
Wann de denkst es geht nett mehr, kimmt von irschendwo en kalde Schoppe her
also ich finde auch, dass der Umgang mit gesundheitsgefährdeten Stoffen ein wichtiges Thema ist. Bei manchen Flüssigkeiten und Dämpfen ist oft nicht bekannt, wie schädlich sie sein können.
Beispielsweise beim Ätzen mit einem normalen Einmachglas(wie ich das mache) oder einer Ätzmaschine. Die entstehenden Dämpfe davon können wir gar nicht riechen. Sie sind aber sehr gefährlich. Sie beschädigen nämlich unsere Lunge.
Also ich fände es gut, wenn man dieses wirklich wichtige Thema mal in einem anderen Thread genau unter die Lupe nimmt. Denn manches kann richtig gefährlich werden, was in unserem Hobbyalltag benutzt wird.
Um auch hier mal meine bescheidene Meinung kund zutun.
Die Themen Arbeitssicherheit, Gesundheitsgefährdende Stoffe, Sicherheit am Arbeitsplatz werden m.E. in jeder Modellbausparte vernachlässigt.
Euro spricht einige Themen an, zu denen ich mich ein wenig auslassen , und auch, in meinen Augen sinnvolle, darlegen möchte.
Emissionen von Dämpfen und Stäuben können, m.E. nach am einfachsten durch Lüften des Raumes in dem gearbeitet wird, eingedämmt werden. Idealer wären natürlich „richtige“ Absauganlagen, diese können und wollen sich jedoch die wenigsten leisten. Beim Umgang mit ätzenden Flüssigkeiten reicht das Anlegen von Handschuhen (Latex) und ein sorgsamer Umgang mit den Flüssigkeiten.
Wer natürlich Ätzlösung in Getränkeflaschen umfüllt, tja,...
Ein weiterer Punkt ist der Umgang mit optischer Strahlung. Ich verweise hier auf den, mittlerweile gelöschten Thread von Sven. Der Vergleich von flüssigen Legierungsschmelzen mit Laserstrahlen hinkt meiner Meinung nach. Zweifelsfrei kann man sich mit beiden schwer verletzen. Divergenz zwischen beiden liegt jedoch im Bestand der Verletzung. Brandwunden sind, temporär, eine extrem schmerzhafte Angelegenheit, diese können jedoch meist wieder heilen, ohne oder mit leicht sichtbaren Veränderungen der Haut. Verbrennungen der Retina durch Laser sind jedoch irreparabel, man bleibt, im schlimmsten Falle, zeitlebens blind. An dieser Stelle sei auf einen Unfall in einer Forschungseinrichtung verwiesen, bei dem ein Wissenschaftler durch Streulichteinfluss auf beiden Augen erblindete, um Einstellungen an der Apparatur vorzunehmen begab er sich ohne Schutzbrille und ohne Abschaltung des Lasers in den Raum.
Zum Thema EX-Atmosphäre, sie kann bestehen, jedoch wird, glaube ich zumindest, noch niemand mit einem EX-OX-Meter nachgemessen haben. Spritzlackierungen mit der Airbrush sind jedoch in meinen Augen eine potentielle Quelle für Explosionsfähige Gasgemische. Jedoch kann man auch hier mit ausreichender Frischluftzufuhr die UEG (Untere Explosionsgrenze) unterschreiten. Wer aber dennoch meint, beim Lackieren auf die Zigarette nicht verzichten zu können, dem gehört es halt nicht anders.
Maschinensicherheit ist natürlich auch ein Thema, aber wie immer, wer die Bedienungsanleitung des Herstellers der Maschine beachtet hat gute Chancen.
Und wenn es um die, im Laufe des bisherigen Lebens bereits aufgenommenen Schadstoffe geht, möchte ich a) nicht wissen, was und wie viel in mir schon drin ist & b) was noch in mich hineinkommen wird ;-)
Das scheint ja für einige hier im Forum ein hoch brisantes Thema zu sein. Darum eröffne ich hier nun ein Thema, in dem ihr eure Meinung dazu äußern könnt.
Übrigens: Wir habe hier im Forum noch keinen Sicherheitsbeauftragten.
Ich bin ja der Meinung, dass man grundsätzlich beim Arbeiten seinen Kopf nutzen sollte. Wenn jemand meint, er müsste bei Arbeiten mit Verdünnern oder sonstigen Mittelchen rauchen, dem kann ich leider auch nicht helfen. Das ist meine Meinung dazu. Übertriebe Sicherheit finde ich persönlich aber auch etwas zu viel des guten... Es gibt in der Umwelt genug potentielle Gefahrenquellen - Verkehr, Abgase usw.
@ Sven, natürlich hast du Recht, es gibt andere Gefahrenquellen und der Kopf muss natürlich bei der Sache bleiben. Aber, ich werde dir sicherlich nichts neues erzählen, was meinst du wie viele Unfälle im Hobbybereich passieren. Rauchen beim Lackieren, Chemiekalien in der Getränkeflasche, Nahrungsmittel neben dem Sekundenkleber, uva. gabs alles schon.
Natürlich wird immer etwas passieren, auch wenn man noch so vorsichtig ist. Aber herausfordern muss man es ja nicht unbedingt oder?
Schaltet einfach den gesunden Menschenverstand ein, dann sollte es möglich sein, dass wir hier noch viel voneinander hören und sehen! Sicherheit sollte auch beim Hobby durchaus ganz oben stehen.
Sicher sollte sich jeder Gedanken über die Gefahren machen... Gibt aber auf jeden Fall nen Unterschied zwischen den üblichen "Aua" Momenten eines Modellbauers, wie in den Finger schneiden oder stechen, die Finger bem Löten etwas verbrennen und den Fällen, die in der Notaufnahme enden, was bei verschütten von Schmelzen jenseits von 1000°C wohl garantiert ist, schon wegen der Schmerzmittel die man dann braucht... Elektrowerkzeug und kraftvollere Maschinen sind auch nett, besonders CNC Eigenbauten enstprechen eigentlich nie den Vorschriften, die für solche Maschinen gelten, auch mit ner Käsefräse kann man sich nen Finger quetschen... Laser mit gefährlich viel Leistung muss man eh bei der Berufgenossenschaft anmelden und dazu muss man ne Schulung nachweisen. Wer sowas selbst bauen kann, wird auch damit umzugehen wissen und in die Schutzbrille investieren... Was den ganzen Chemiekram angeht, die Dosis machts in der Regel, was allerdings nicht für cancerogene Stoffe gilt, von denen man die Finger lassen sollte.
Ich lebe noch, hab mir schon öfters flüssiges Lot auf die Finger gespritzt, mir nen 3,5mm Loch durch den Daumennagel gebohrt und immer nen Sixpack alte Ätztsuppe in Getränkeflaschen bereit, falls mal ein Einbrecher vorbei schaut und Durst bekommt...
Der gefährlichste Sport mit den meisten Toten ist übrigens Kegeln...
georg
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. -Sokrates-
Cool, vielleicht sollten wir (so als Warnung für andere) mal alle unsere Verletzungen hier aufzeigen, die über das Verbrennen mit dem Lötkolben hinaus gehen.
Also ich hab mir mit meinem Luftkissenboot (4ccm Motor) schon mal das Zeigefinger Endglied abgeschnitten. Der Knochen war sauber getrennt. Zum Glück hin das Stück noch an einem Faden, so dass die Durchblutung geringfügig aufrecht erhalten werden konnte. Ein sehr guter Arzt konnte das dann wieder flicken. Heute habe ich sogar wieder etwas Gefühl drin und kann Mikromodellbau machen. Da sind die Moroern keiner .
Fazit, auf das eine oder andere Schutzgitter sollte man echt nicht verzichten.
Ich habe mir jetzt eine Abzugshaube für den Lötplatz besorgt. Ich dachte zuerst, dass dies nicht notwendig sei, aber jetzt merke ich doch, wieviel sie von den Dämpfen abzieht.
Es gibt viele kleine Gefahrenquellen, die vor allem durch Unachtsamkeit entstehen z.B. offen liegende Skalpell-Klingen, schlecht verschlossene Klebertuben (und ich rede nicht von simplen Haushalts-Papierkleber), Lötkolben etc.
Bei Verletzungen kann ich nur mit Sägeblättern und Bohrern im Finger aufwarten und einmal Salpetersäure über die Hand gekippt (war aber zum Glück verdünnte und ich hatte an der Stelle sehr viel Hornhaut, ist also fast nichts passiert).
Du meinst also ich sollte aufräumen? Spaß, so schaut es nicht immer aus
Gruß Matze
Let´s Rock!!!
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Zitat von DaBaya im Beitrag #4Um auch hier mal meine bescheidene Meinung kund zutun.
Zum Thema EX-Atmosphäre, sie kann bestehen, jedoch wird, glaube ich zumindest, noch niemand mit einem EX-OX-Meter nachgemessen haben. Spritzlackierungen mit der Airbrush sind jedoch in meinen Augen eine potentielle Quelle für Explosionsfähige Gasgemische. Jedoch kann man auch hier mit ausreichender Frischluftzufuhr die UEG (Untere Explosionsgrenze) unterschreiten. Wer aber dennoch meint, beim Lackieren auf die Zigarette nicht verzichten zu können, dem gehört es halt nicht anders.
Mit freundlichen Grüßen DaBaya
Hierzu möchte ich noch anmerken, dass auch ein heißer Lötkolben als Zündquelle dienen kann, auch für aufgewirbelte Stäube, z.B. beim schleifen. Habe zwar noch nie gehört, dass eine Hobbywerkstatt deswegen in die Luft geflogen ist, aber man weiß ja nie... ;)
ACHTUNG! Verlassen sie das brennende Gebäude BEVOR sie es posten! Ich habe eine Diät gemacht und auf fettes Essen und Alkohol verzichtet. Tatsächlich habe ich in zwei Wochen 14 Tage verloren. Helft helfen