Mal eine Frage an die Schiffsbauer unter uns: Ich bin gerade dabei ein Boot zu bauen und habe das Problem, dass das Boot mit der Zeit immer tiefer im Wasser verschwindet. Sobald man das Boot trocken ins Wasser setzt ist die Wasserlinie ok. Mit der Zeit setzt es sich dann immer mehr. Nach etwa 5 Minuten ist es jedoch soweit eingetaucht, dass das Wasser schon bis zur Oberkannte steht. Der Rumpf ist dicht, also keine Wassereinbrüche! Abgetrocknet wiegt das Boot nach dem "Bad" genauso viel, wie trocken davor. Seit Archimedes wissen wir ja, dass schwimmende Körper ihr Gewicht im Wasser verdrängen. Also habe ich zum Vergleich einen zweiten Rumpf auf der Waage soweit mit Wasser gefüllt, bis der Rumpf das Gewicht des Bootes erreicht hat. Die Wasserline im Rumpf deckt sich ziemlich genau mit der Wasserlinie des Bootes, wenn man es trocken ins Wasser setzt. Was passiert also mit dem Boot, wenn es einige Zeit im Wasser liegt? Das Boot ist aus Polystyrol (außen angeschliffen, weil optische Korrekturen nötig waren). Ist Polystyrol hygroskopisch? Nach dem Abtrocknen ist das Gewicht des Bootes aber wie vor dem Einsetzen ins Wasser. Wenn das Material Wasser saugt: Hilft dann Lackieren? Wenn ja: Mit welcher Art von Farbe? Ich könnte es selber testen, aber dazu müsste ich vor dem Lackieren das Deck auf den Rumpf kleben. Wenn ich aber vorher weiß, dass es funktioniert hätte ich gewichtsmäßig noch etwas Luft im Boot und könnte noch ein paar Lichtfunktionen installieren. Wenn das Deck drauf ist, komme ich da nicht mehr ran.
über wie viel oder besser wie wenig Modellgewicht reden wir denn hier und hört dieser Effekt nach den 5 Min auf ? Meine Vermutung geht in Richtung Oberflächenspannung. Wenn man sich die Oberfächenspannung (OFS) als Gummimenbran vorstehlt, vielleicht braucht diese "Membran" diese ca 5 Min, um sich nach dem Eintauchen des Modells wieder in ein stabiles Gleichgewicht ein zu pendeln. Um die OFS als Störenfried auszuschließen würde ich mal Spülmittel ins Testbecken geben und gucken, ob der Effekt der Gleiche ist. Ich komme deshalb darauf, weil ich vor Jahren mal ein 10 gr Schiffchen gebaut habe und es sich partout nicht austrimmen lassen wollte, ich konnte es fast in jeden beliebigen Winkel ins Wasser setzen, es blieb genauso schräg stehen, wie ich es eingesetzt habe. Jemand der sich damit auskennt machte dann eben die OFS und ihre manchmal skurril erscheinenden Effekte dafür verantwortlich. Spülmittel ins Wasser, Oberflächenspannung weg und ich hatte eine stabile Schwimmlage. Vielleicht ist das ein Erklärungsansatz.
Danke Axel, für den Hinweis. Den Test mit Spülmittel hatte ich mir gekniffen, weil das Wasservolumen mit dem Testrumpf ja gepasst hatte. Mit dem Spülmittel liegt da Boot gleich mal eine ganze Ecke tiefer im Wasser. Aber beim Einsetzen auch noch nicht ganz so tief, wie nach einigen Minuten. Wir reden hier von ca. 6g Modellgewicht. Wenn die Oberflächenspannung aber der Übeltäter ist, weshalb sinkt das Boot dann trotzdem tiefer in das Wasser ein, als ich Wasserstand im Testrumpf habe?
Beim Test ohne Spülmittel habe ich das Boot aus dem Wasser genommen, als das Wasser bis zum Rand stand. Vielleicht wäre es noch weiter gegangen. Aber es läuft ja Kein Wasser ins Boot. Also kann es ja nicht schwerer werden.
es ist etwas technischer als ich normal in Deutsch rede, also hab ich Google mal zur hilfe gebeten: Kann es eine Kapillarwirkung sein? Dass das Wasser am Rand des Bootes steigt (Meniskus) und damit das Boot schwerer über der Wasserlinie wird? Und dabei tiefer ins Wasser sinken? (Google end) Und dann passiert dasselbe effect wieder und wieder, bis es an irgendwas stecken bleibt, oder das boot untergegangen ist? Eben weil das boot so klein ist kommt wahrscheinlich mehr ins spiel als nur Archimedes... Dann würde er sofort mit Spülmittel tief im Wasser liegen und dann so bleiben.