Hallo Forum, eines meiner ersten Modelle mit DSM* und Deltang-Empfängern war das hier beschriebene Fahrzeug. Damals war ich mir noch nicht sicher in wie weit ich mich mit der Programmierung der Empfänger würde anfreunden können. Die Bedenken wurden aber überwunden und sollen deshalb hier keine Rolle spielen. Da ich ja nur Fahrzeuge gebaut habe, die zum Thema Harz Anfang der 70er passen, erscheint dieses Vorbild erst einmal unpassend. Aber für dieses technisch interessante Vorbild gibt es Fotos mit DDR-Kennzeichen, passte also doch. Das Brekina Modell bietet mit einem Metallrahmen m.E. ideale Voraussetzungen für einen RC-Umbau. Also los ging es im Jahr 2 v.C.:
Die Vorderachse ist schon drin, Anbauteile am Rahmen werden entfernt, damit hier der Rahmen aufgedoppelt werden kann. Das Getriebe passt leider nicht ohne Modifikationen zwischen die Wangen.
Die Konsole muß auch ab ...
In dem Bereich wird Platz geschaffen für das 1:90 Getriebe, Servo passt stehend in das Fahrerhaus. Verstärkung des Rahmens mit Ms-u-Profilen, alles verschraubt. Dank des Metallrahmens genügt das allen Ansprüchen des gewerblichen Güterkraftverkehrs ...
Anprobe der wesentlichen Komponenten, Anlenkung ist auch schon fertig.
Nur der rote Rahmen gefiel mir nicht so, schwarz erschien mir passender. Also alles vorbereitet zum Spritzen.
Rahmen schön schwarz, Komponenten fertig zum Verdrahten.
Im Fahrerhaus eingebaut wurde ein RX32 mit einem MotorTiny. Daher hat mein Titan auch nur die Lichtfunktionen die der MotorTiny ermöglicht.
Zuerst war der Akku nach dem Motto möglichst groß auf der Ladefläche untergebracht.
Der Titan umzingelt von H6 Lkw's auf meiner Anlage. Nachdem ich mich auf einer der damals noch stattfindenden Messen mit einem anderen Titan-Modellbesitzer ausgetauscht hatte und wir mit unseren Fahrzeugen einige Runden über die Module gedreht hatten, war gleich ein Umbau fällig.
Der Akku sollte auch im Fahrerhaus verschwinden.
So ist die Ladefläche frei für alles mögliche ...
Der Titan hat mit Anhänger eine riesige Ladefläche.
Zu guter Letzt störte nur noch die Ladefläche mit der Aufschrift: "Güterfernverkehr NW Standort ESSEN". Da blieb nur noch eine Neulackierung der Pritsche. In dem Zustand habe ich noch nicht mal ein Foto gemacht ...
Bemerkung am Rande: Das ausgerechnet in der DDR LKWs der Marke KRUPP (bei der Vergangenheit der Firma) im Einsatz waren, ist auch nicht ganz widerspruchsfrei.
Hallo Axel, von einem regulären Import einer größeren Anzahl Titan würde ich nicht ausgehen. Die Fotos belegen genau zwei Fahrzeuge. Sind sogar im www zu finden: Link In diesen Zeiten gab es ja spezielle 'Wege' mit denen Fahrzeuge vom Klassenfeind in die SBZ kamen.
also mich als geborenem "Wessi" erstaunt es trotzdem, wie unverhohlen (sogar mit deutlich sichtbaren KRUPP-Ringen am Kühler) den Errungenschaften des Klassenfeinden gehuldigt wird.
... unverhohlen (sogar mit deutlich sichtbaren KRUPP-Ringen am Kühler) den Errungenschaften des Klassenfeinden gehuldigt wird.
Das Realität war halt sehr vielschichtiger als sich der W. das vorstellen kann. Eine große Diskrepanz zwischen der 'offiziellen Linie' und der des privaten Fuhrunternehmers darf man unterstellen. Ich würde behaupten, der war stolz auf seine Titanen und hat auf die Kruppringe aufgepasst ...
Zitat von Selbstfeiermeister im Beitrag #5Hätte nicht gedacht, dass die Peilstäbe auch beim Vorbild so voluminös sind.
Haste auch die Kennzeichen aus Kamenz rangebappt?
Das waren doch die guten von Krupp aus dem Westen ... Aber wollen wir mal lieber nicht nachmessen. Vllt. tausche ich die noch mal aus, mit maßstäblichen Peilstäben bin ich noch gut versorgt ...
Kamenz war bestimmt Y* oder? Noch hat er keine amtlichen Kennzeichen ...
Zitat von Scottie im Beitrag #6Das Realität war halt sehr vielschichtiger als sich der W. das vorstellen kann.
Eben darum bin ich dir für den Beitrag dankbar, woher sollte ich diese Feinheiten wissen. Als Bewohner des ehemaligen Zonenrandgebiets und eifriger AK-Zuschauer war/ist meine Sichtweise eben undifferenzierter.
Zitat von Selbstfeiermeister im Beitrag #5Hätte nicht gedacht, dass die Peilstäbe auch beim Vorbild so voluminös sind.
Haste auch die Kennzeichen aus Kamenz rangebappt?
Das waren doch die guten von Krupp aus dem Westen ... Aber wollen wir mal lieber nicht nachmessen. Vllt. tausche ich die noch mal aus, mit maßstäblichen Peilstäben bin ich noch gut versorgt ...
Kamenz war bestimmt Y* oder? Noch hat er keine amtlichen Kennzeichen ...
Gruß Scottie
Ich meinte nicht, dass die Peilstäbe von deinem Modell zu dick sind, sondern das Foto vom Original, was nur bestätigt, dass die Peilstäbe schon einen ordentlichen Durchmesser haben, weil der Mann sie mit seiner Hand kaum umgreifen kann.
Die Kennzeichenzuordnung zu einem Ort (und einem Fahrzeugtyp) wurde immer durch eine Buchstabenkombination und einem Zahlenbereich festgelegt. Kamenz hatte (für die Fahrzeugklassen 3-8, also alles außer Zweiräder und PKWs, in deinem Fall ein LKW) die Buchstabenkombination YK mit dem Zahlenbereich von 00-01 bis 30-00. YK mit dem Zahlenbereich 30-01 bis 99-99 war für (die Fahrzeugklassen 3-8 in) Dresden reserviert. Außerdem waren für LKWs (Fahrzeugklasse 4) aus Kamenz noch RD 85-75 bis RD 99-99, RF 00-01 bis RF 03-95, RH 30-51 bis 42-75, RJ 13-61 bis RJ 18-50, RR 41-73 bis RR 99-00, RS 65-96 bis RS 72-80, RY 35-01 bis RY 36-00, YP 30-01 bis YP 40-00 und YZ 00-01 bis YZ 30-00 reserviert. Andere Fahrzeugklassen, haben auch noch zusätzliche Kennzeichenbereiche. Es wurden immer neue Bereiche vergeben, wenn die Nummern aufgebraucht waren. Und als es ganz eng wurde, wurde der 3. Buchstabe im Kennzeichen eingeführt.
das "System" der Kennzeichen in der DDR war ja ziemlich kompliziert. Ich hatte mich bisher nur mit dem Kennzeichensystem davor (also vor`45) und natürlich mit der alten BRD beschäftigt. Auch für diesen informativen Beitrag ein DANKE von mir.