ich habe vor einiger Zeit den Revellbausatz 05204 eines Trawlers geschenkt bekommen. Da das Schiff weder vom Maßstab oder der Bauzeit in meinen bevorzugten Rahmen (Modelle vor 1933) passt, ist mal wieder Eigeninitiative gefragt, um daraus etwas Ansehnliches zu machen. Auf den Maßstab 1:87 umgerechnet ist der Rumpf ( und mehr wird vom Bausatz nicht übrig bleiben) 32m lang und 5,5m breit. Jetzt heißt es ein passendes Vorbild finden, am dem ich mich orientieren kann. Mir schwebt da ein kleiner Dampffrachter vor, der im küstennahen Gewässern unterwegs war. Bis ich da etwas passendes gefunden habe, werde ich Antrieb und Steuerung einbauen. Das Stevenrohr ist aus Messingrohren zusammengelötet, an der Welle aus 1mm Edelstahl ist erstmal die Bausatzschraube angebracht und der Motor stammt aus der Grabbelkiste.
Der Rumpf liegt hier auch noch in der Werft. Für einen Dampffrachter ist der ideal und vor allen sogar richtig seegängig. Ich plane bei meinem ein paar Zentimeter herauszunehmen und ein kürzeres Kümo dauraus zu machen. Für 1:87 passt mir das das Verhältnis Länge/Breite nicht ganz
ich hab hier diesen Frachter gefunden. Der ist zwar insgesamt größer aber das Länge/Breite-Verhältnis passt zum Trawler. An diesem Küda (Küstendampfer ?) werde ich mich grob orientieren. Mir gefällt an dem Eimer der zweitgeteilte Aufbau mit nach vorn gerückter Brücke. Das du den Rumpf kürzen willst, find ich gut. Dann können wir am Tümpel den geneigten Publikum die Wandlungsfähigkeit dieses Baukastens zeigen.
Antrieb und Steuerung sind komplett. Als Kupplung zwischen Motor und Welle habe ich ein Stück passende Silikonkabelisolierung genommen. Der Motor ist aus der Restekiste und aus irgendeinem Standardservo ausgebaut. Als Lenkservo kommt ein 3,7gr Servo zum Einsatz, das auf ein Ruder wirkt, das aus einem Stück 0,2mm Federbronze besteht, das ich um die 1mm Ruderwelle gefaltet und dann verlötet habe. Um dem Rumpf ein etwas altmodischeres Aussehen zu verleihen, habe ich mit Polystyrol den Bug senkrecht verlängert. Um jetzt einen harmonisches Übergang hinzukriegen wird noch ein bischen Spachtelarbeit nötig werden. Morgen wenn alles getrocknet ist, findet dann der Stapelhub in die Badewanne statt.
die ersten Schwimm- und Fahrversuche in der Badewanne waren erfolgreich. Mit der Plastikschraube aus dem Baukasten und 1s-Akku hat der Motor genug Leistung für eine angemessene Geschwindigkeit und auch auf das Ruder reagiert der Pott gut, das kann alles so bleiben und ich kann mich den Aufbauten widmen. Als erstes habe ich das Vorderdeck (1mm Polystyrol, das Baukastendeck umzuarbeiten war mir zu umständlich) mit der Aussparung für die Ladeluke eingezogen. Da drunter wird später der Akku platziert. An das Deck schließt sich die erste Querwand an. Dahinter habe ich einen Hilfsspant als Orientierung eingeklebt, damit ich im nächsten Schritt weiß, wie hoch ich die Bordwand ziehen muss.
jetzt ist das hintere Deck mit der Bordwanderhöhung drin und dran. Auf diesem Deck befinden sich die Ausschnitte für eine weitere Ladeluke und das Maschinenhaus. ich habe auch angefangen den Bug zu spachteln (mit Polyesterspachtel aus dem KFZ-Bereich) und in Form zu schleifen.
alle Decksöffnungen haben Süllränder bekommen und das Maschinenhaus ist mitsamt Schornstein in den Grundmaßen festgelegt. Der vordere Aufbau hat als Dach/Deck für den Steuerstand feinsten Mahagoni als Auflage...neh, kein Mahagoni, ich imitiere Holzdecks in dem Maßstab gerne, indem ich das Polystyrol mit einem Cutter in regelmäßigen Abständen (hier 1mm) anritze um die Kalfaterung anzudeuten und dann mit brauner Farbe (z.B. Revell 84) mit einen harten Pinsel und wenig Farbe in Längsrichtung überstreiche. Dabei lagert sich in den Cutterritzen mehr Farbe an als auf den Planken. Dadurch entstehen mit wenig Aufwand, wie ich finde, ein ansehnliches Arbeitsdeck.
ich habe dem Dampfer noch eine erhöhte Back verpasst, das vordere Schanzkleid erhöht ( damit die Peiserlein nicht so leicht von Bord fallen) und einige Details (Bullaugen und Türen) an die Aufbauten geklebt. Jetzt muss ich das ganze Stückwerk aus Erhöhungen und sonstigen "Anklebungen" durch anspachteln und schleifen zu einem stimmigen Ganzen machen, aber nicht zu perfekt, das war ja in den 1920zigern schon ein oller Kübel, dem sollten deshalb ein paar Beulen ganz gut stehen.
nachdem ich mich ausführlich meiner liebsten Beschäftigung - Schleifen/Spachteln- im Modellbau gewidmet, die erste Schicht Grundierung aufgesprüht und einige weitere Details angebracht habe, sind die Arbeiten am Rumpf abgeschlossen. Die Masten aus dem Baukasten habe ich mit 4mm Kunststoffrohr unten verlängert, ob das so bleibt oder ob ich mir noch selber welche bauen muss, weiß ich jetzt noch nicht.
die Bauwerft war in den letzten Tagen nicht sehr produktiv. Es hat nur zu Ladelukenabdeckungen, Ankerklüsen und den Rohren zur Führung der Ankerketten (weiß jemand wie diese Rohre heißen ?) gereicht.