Nachdem ich mir bewundernd etliche Bauberichte angesehen habe, habe ich mich gefragt, ob man mit kleinen Abstrichen nicht auch zu einem Lkw mit Spielwert kommt. Und mit der Antwort fülle ich nun mal das Sommerloch.
Ich wollte: - einen einfachen Tieflade-Sattelzug - kein edles Messing Fahrgestell wegen meiner beschränkter Fähigkeiten - Blinkleuchten auf dem Dach, aber keine Rundumleuchten (ich habe selbst-blinkende LEDs 0804 verbaut) - keine weiteren Tinys, nur den vorhandenen Deltang Rx43-d1 - Beleuchtung auf das Notwendige reduziert. - als Gag: Fernlicht - Steuerung über eine Devo7e mit zusätzlichen Schaltern "a la Theoretiker" (Danke für die Bastelanleitung)
Zum Umbau habe ich den Herpa Sattelzug 306973 gewählt, weil für die Zugmaschine die Sol-Expert Lkw Reifen passen und weil man ggfs. eine Ballast-Pritsche aufsetzen und den Scheuerle-Anhänger von Wiking anhängen könnte, auch wenn das vielleicht nie so auf der Strasse war.
Als Antrieb habe ich das Löfflersche Doppelachsgetriebe 16 mm verwendet. Das habe ich durchbohrt (Bild_1) und mit einer 0,8mm Stahlachse (abgeschnittener Stelldraht aus einem Tillig Weichenantrieb) pendelnd in den Radläufen eingehängt (Bild_2). Damit kann der Antrieb ca. 0,1 mm pendeln. Bild_2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Bild_1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Dafür musste ich die hintere Querstrebe des Herpa Fahrwerks entfernen und ca. 0,5 mm zurückversetzt wieder einkleben. Dann aber mit einer Anhängerkupplung versehen.
Als Akku habe ich einen 150 mAh LiPo reduziert um die Schutzelektronik von Mikromodellbau verwendet, hier bei der Anprobe noch ein Sol-Expert 180 mAh Typ. Bild_3.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Schalter und Ladebuchse finden im Tank Platz, ausserdem sind in der Verglasung die Löcher für die Begrenzungsleuchten (Kaltweiss 0603 bzw. gelb blinkend 0804) schon angedeutet. Bild_4.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
In der Stossstange die kaltweissen LEDs 0603 für Fernlicht und Abblendlicht: Bild_5.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die vorderen Blinker habe ich mit gelben LEDs 0402 (das ist die "Spassgrenze" bei der Verarbeitung) hinter die Verglasung der Stosstange "gequetscht", dazu ein wenig Kunststoff abgetragen. Das Auto hat 5 Kammer-Rückleuchten (Rücklicht, Bremslicht, Rückfahrscheinwerfer, Blinker) bekommen. Unter den Sitzen (damit der überhaupt den eingeschlagenen Vorderrädern folgt) und auch unter dem Getriebe (damit man auch Traktion hat) mit doppelseitigem Klebeband befestigt, sitzt Dachdeckerblei. Bild_6.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich habe alles, was heller leuchten soll (Fernlicht, Bremslicht), gruppenweise mit einem Vorwiederstand von 300 Ohm angeschlossen, sonst immer 1000 Ohm. (die Blinker auf dem Dach hätte ich wohl besser mit einem Vorwiderstand von 300 Ohm angeschlossen, sie sind etwas dunkel) Fahrlicht und Warnblinker sind an die F Ausgänge des Deltang angeschlossen, sonst ist alles auf P-Ausgänge belegt. Bild_7.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Zum Anschluss des Aufliegers habe ich eine 6polige Steckverbindung vorgesehen. Der Auflieger ist ein Projekt für die kommende dunkle Jahreszeit. Er soll klappbare Rampen (ggfs. mit einem Ermikro), Licht (MikroALF) und vielleicht auch eine Hinterachslenkung bekommen. Da hatte doch "Speicherwerke" etwas als Zweitauflieger zu seinem Scania Esser gezeigt. Da wäre ich an näheren Details interessiert. Aber spielen kann man auch so, wenn auch manche Ecken auf meiner Modellbahn etwas eng für den Sattelzug sind. Bild_8.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
ich kann mich meinen Vorredner nur anschließen! Toller Bericht und super schönes Fahrzeug. Für die Beleuchtung nur noch ein Tip. Deine Begrenzungsleuchten oben in der Kabine scheinen durch das Plastik zu scheinen. Das kannst du verhindern wenn du innen mit schwarz um die Öffnung lackierst.
Ja, da scheint Licht durch, Du hast es bemerkt und mich stört es auch ein wenig. Tatsächlich habe ich die Kabine innen mit schwarzer Farbe ausgelegt. Revell, schwarz glänzend, damit habe ich auch den Mercedes Stern an der Front schwarz unterlegt.
Für die Begrenzungsleuchten habe ich Löcher 0,5mm in die Kabine gebohrt und die schwarze Farbe aufgebracht (an die Reihenfolge dieser Arbeiten kann ich mich nicht mehr erinnern, vermutlich erst gemalt und dann gebohrt). Zunächst war der Effekt noch stärker: das Licht schien durch die Löcher und der Bereich drumherum war stark erhellt. Ich habe dann von aussen Lichtleiter 0,5 mm in die Löcher gesteckt und bündig abgekniffen. Das hat es verbessert, so wie man es nun auf dem Bild sieht.
Wenn ich Lust habe, die Kabine nochmal zu öffnen, werde ich noch ein wenig zusätzliche Farbe in den neuralgischen Stellen auftragen; das wird dann helfen.
Fahreigenschaften: Die beiden zwillingsbereiften Antriebsachsen erzeugen beim Einlenken eine merkbare Reibung. Da muss man in engen Kurven schon deutlich Gas geben. Mit leichter Ladung kommt das Auto auch um enge Kurven. Bei stärkerer Beladung, wenn zu viel Druck auf die Sattelplatte kommt, zeigt das Fahrzeug ein deutliches Untersteuern. Deshalb habe ich überlegt, ggfs. eine der Hinterachsen von SOL-Expert Reifen wieder auf Herpa-Plastik zurückzurüsten. Oder man positioniert die Ladung zur besseren Gewichtsverteilung geschickter auf dem Auflieger.... Auf einer 10% Steigung zieht die Zugmaschine kräftig bergauf. Was mich mehr stört, ist der Schiebebetrieb bergab, wenn etwas mehr Gewicht auf dem Auflieger ist. Das Fahrzeug wird bei 10% Gefälle merklich schneller, zu schnell. Wenn ich dann Gas wegnehme stoppt er abrupt, eine feinfühlige Regelung der Geschwindigkeit ist kaum möglich. Ich habe dem Sender-Throttle eine Exponentialcharakteristik verpasst. So ganz zufrieden bin ich aber noch nicht: Hat jemand einen Tip, ob ggfs. eine Änderung der PWM Frequenz am Deltang hilft? Vermutlich eher eine Erhöhung der Frequenz?
Betriebsdauer: Der 150 mAh LiPo hält das Auto länger in Betrieb, als ich Lust habe, damit zu fahren, denn so weit sind die Ladestellen auf meiner Anlage nicht voneinander entfernt. Der ist für meinen Geschmack ausreichend.
Reichweite: Beim Hantieren ist mir der Antennendraht vom Deltang abgebrochen. Anlöten des Originaldrahtes scheint schwierig. Weil die Reichweite für meinen Bastelkeller ausreichend ist, habe ich es schliesslich aufgegeben.
Fazit: Das Auto macht mir trotz Allem viel Spass. Es hat sich gelohnt.
Moin Rüdiger, ich war mit dem Beschleunigungsverhalten meines 4-Achs Kippers auch nicht zufrieden. Nachdem ich die Frequenz des Deltangs auf 60Hz geändert hatte, fuhr der Kipper viel besser. Das Anlöten der Antenne ist eigentlich nicht schwierig. Ist doch auch nur ein Kabel. Litze abisolieren, kurz die Spitze mit Lötfett verzinnen und auf den Deltang löten...
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1. würde ich ins Heck noch etwas Gewicht einbauen. Z.B. ganz am Ende einfach etwas Dachdecker Blei. Das macht schon viel aus.
2. würde ich wie von Björn empfohlen, die PWM Frequenz ändern. Das habe ich bisher eigentlich bei fast allen Deltangs gemacht. Dadurch läuft das Modell deutlich feinfühlinger.
Ich habe bei auf meinem 3 achs Actros sogar Silikon Reifen drauf. Ist eigentlich die gleiche Kombi wie bei dir. Habe damit keinerlei Probleme. Deine Vorderräder können sich im voll eingelenktem Zustand frei drehen ?
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