Mit dem Bau eines F1-Boliden bin ich vor langer Zeit schwanger gegangen, habe die Idee aber wieder eingemottet als Sebastian seinen Benetton B193 auf die Piste geschickt hat.
Die Messlatte hat Sebastian mit seinem Flitzer sehr sehr hoch gelegt: zum einen ist er wirklich perfekt gebaut und zum anderen blieb nun nur noch der Ferrari F310B mit deutlich geringerem Bauraum übrig.
Zum Ende des Corona-Jahres 2020 ersteigerte ich dann den F310B Michael Schumacher 1997 ED 1:87. Um die Details recht genau nachbilden zu können, habe ich mir dieses Modell auch gleich noch im Maßstab 1:43 zugelegt.
Bei Revell konnte ich das Color Spray „Ferrari-Rot“ auftreiben und so war schnell entschieden, den Vorderwagen aus der Original-Karosserie auszuschneiden und durch meine Neukonstruktion zu ersetzen. So konnten dann nahezu alle Decals erhalten werden.
Die erste Konstruktion des Vorderwagens mit dem gesamten Chassis-Boden war schnell bei Shapeways gedruckt und zur Probe auch gleich rot lackiert. Die äußerst brutal ausgefräste Karosserie bietet wirklich Platz für Servo-Controller, Rx45 und eine 50mAh Lipo-Zelle. Recht tricky war die Anordnung des Antriebsmotors.
Für den ersten Fahrtest habe ich dann ein Messingchassis mit ungelenkter Vorderachse gießen lassen.
Zur Bauraumausnutzung war hier ein 3,2mm Shicoh-Motor längs und schräg verbaut. Der 3,2mm Motor ist aber zu schwach und das 2-stufige Getriebe mit Schnecke/Zahnrad-Untersetzung und Zahnrad/Zahnrad-Übersetzung viel zu kompliziert.
Auf diese Rückschläge folgte ein mehrwöchiger Konstruktionsstopp.
Mit diesem KIT hatte ich nun im Maßstab 1:87 alle nötigen Decals und dem Nachbau der gesamten Karosserie stand nun gar nichts mehr im Wege! Eine Karosserie mit einer Wandstärke von 0,4mm stellt sicher den größtmöglichen Bauraum zur Verfügung.
Und plötzlich lebt die Konstruktion wieder: ein kleiner 4mm/3,2mm-Flachmotor wird vom 3mm Kunststoff-Planetengetriebe 125:1 untersetzt. Die Abtriebswelle des Planetengetriebes ist in einem 2,5mm Kugellager gelagert um das saubere Kämmen der m=0,1mm Stirnzahnräder des Lenkgetriebes zu sichern.
Unter der Einheit Planetengetriebe/Motor verbindet eine Achse mit den beiden blauen Stirnzahnrädern den Getriebeausgang mit dem Servo-Poti. Auf dieser Achse sitzt auch das grüne 11er Zahnstangenritzel.
Als Antrieb kommt ein verkürzter Shicoh-Motor 4mmx 5,5mm mit der Stirnzahnrad-Untersetzung 13/43 zum Einsatz.
Ein 50mAh Lipo und der Rx45 passen offensichtlich. Der quer liegende Shicoh-Motor mit der Getriebestufe 13/43 wird innerhalb der Karosserie verbaut - nix von beiden ist von außen sichtbar.
Ungelenkt lassen sich hohe Geschwindigkeiten recht einfach fahren.
11_F310B_erste_Testfahrt_0.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Um die Lichtschranken auch ohne Karosserie zu passieren, musste ein kleiner Papierflügel auf den Vorderwagen geklebt werden.
12_F310B_max_Geschwindigkeitstest.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Mit etwas Anlauf und viel Übung und habe ich dann 339km/h erreicht.
Die Vorderradfelge schaut schon recht gut aus. Die Felge bekommt noch zwei Abstufungen, der Felgenstern wird nach Innen verschoben und dann geht es an die Hinterradfelge.
Vorder- und Hinterräder gehen so in den Guss. Diese Speichenbreite von 0,1mm ist äußerst kritisch und so lasse ich zur Sicherheit gleich zwei weiter Felgensätze mit 0,15mm und 0,2mm breiten Speichen gießen.