Moin Zusammen, als nächstes Baggerprojekt habe ich mir den Mobilbagger M318D von Caterpillar ausgesucht. Ein schönes Exemplar habe ich von der Fa. DieCast Masters gefunden. Dass das Model komplett aus Metall gefertigt wird, hat mich zuerst etwas abgeschreckt, denn schließlich gibt es einen Mobilbagger demnächst von Herpa im Sortiment. Aber da ich den CAT wirklich schön finde, werde ich es mit diesem Modell probieren.
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Zum Glück muss man für den Mobilbagger nicht das Rad neu erfinden. Alex Klöpfer hat dafür einen Bausatz entwickelt, welchen ich für den Umbau verwenden werde. @Alex Klöpfer vielen Dank für das Bereitstellen der Daten. Von Shapeways kommt dafür ein kompaktes kleines Päckchen mit jeder Menge Kleinteile. Am Anfang kann ich nur dazu raten die Teile nicht einfach irgendwie auseinander zu brechen. Ich bin hier sehr vorsichtig mit einer Trennscheibe und Skalpell vorgegangen, damit die kleinen filigranen Teile nicht beim Ablösen auseinander brechen. In der CAD Zeichnung kann man schon sehr gut sehen wie das Ganze zum Schluss mal aussehen soll.
Als erstes habe ich mich an den Unterwagen gesetzt. Das Druckteil muss jetzt mit einer 3mm bzw. 4mm Reibahle an den Lagersitzen nachgearbeitet werden. Auch das Nachbohren des 1mm Loches für die Lenkachse ist hilfreich. Den Durchgang vom Z38 Drehkranz habe ich mit einem 7.5mm Bohrer nachgearbeitet. Wenn man das sorgfältig macht, passen die Antriebsteile super zusammen. Für die Antriebswelle wird zunächst ein 1x3x1 Kugellager bis zum Anschlag eingeschoben. Auf eine 1mm Welle (25mm) habe ich ein Z19x2mm Zahnrad gelötet. Als Abstandshalter zum Kugellager habe ich ein 1,5mm Messingrohr auf die Welle gesteckt. Alles Zusammen wird nun durch das Kugellager gesteckt und am anderen Ende mit einer Unterlegscheibe sowie dem Lagerdeckel geschlossen. In dem Lagerdeckel muss vorher ein 1x3x1 Kugellager eingeklebt werden. Für den Antrieb wird ein G26 Getriebemotor und eine S15'er Schnecke sowie ein 1.5x4x2'er Kugellager verwendet. Das Kugellager muss bis zum Anschlag eingepresst werden und wird mit einem Deckel verschlossen. Für die Lenkachse habe ich den PKW-Lenkungsbausatz von Sol-Expert verwendet. Die breiten Achsenteile passen perfekt zwischen die Räder. In die Lenkachse kommt eine kleine Öse aus 0.5mm Messingdraht in die der Servohebel aus 0.5mm Federstahl eingreift. Angetrieben wird es mit einem Mikro Servo. Nun kann von oben das Z38 Zahnrad eingepresst werden. Dieses Zahnrad gibt es leider nicht "out of the box". Es muss mit der Drehbank in der Höhe angepasst werden und bekommt eine 6mm Bohrung. Da ich so eine schöne Maschine leider nicht mein Eigen nennen kann, sage ich noch einmal vielen Dank Alex...
Für den Oberwagen gibt es auch schon ein gedrucktes Teil. Da dieser Bausatz für verschiedene Bagger verwendet werden kann, wird das Druckteil in die vorhandene Platte vom Modell eingepasst. Spätestens jetzt wisst ihr warum der Herpa Umbau leichter wird. Das Metall von der Unterplatte und dem Deckel auszufräsen ist deutlich aufwendiger. Dabei wird es auch schön heiß, so dass man sich kräftig die Finger verbrennt. Naja, meine Handschuhe habe ich dann noch schnell aus dem Schuppen geholt... Für den Drehantrieb können nach dem Verkleben der Platte zwei 1x3x1 Kugellager von unten eingesetzt werden. Ein 1.5x4x2'er Kugellager wird auch vorsichtig eingepresst. Die Lagersitze habe ich auch hier nachgearbeitet. Auf eine 1mm Welle habe ich ein Z10 (gerade verzahnt) geklebt und es durch die Kugellager gesteckt. Von oben kommt nun eine Unterlegscheibe drüber und das Z15 Zahnrad kann auf die Welle geklebt werden. Den Antrieb übernimmt auch hier ein G26 Getriebemotor und eine S15'er Schnecke.
Auf ein 3mm Messingrohr werden zwei 3x6x2.5'er Kugellager gepresst und in den Oberwagen eingeklebt. Das Rohr dient als Kabeldurchführung und steht 4mm oben über. Die beiden Kugellager können in den Drehkranz gesteckt oder geklebt werden. Wenn man die originalen Reifen und Felgen verwenden möchte, ist das möglich. In die Felgen kann man ein 1.5mm Messingrohr einsetzen. Auf dem Bild habe ich es beispielhaft mal getan. Ich möchte später, aber lieber Messingfelgen einsetzen. Das erhöht noch einmal das Gewicht des Modells und optimiert den Schwerpunkt.
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Für den Baggerarm muss ich mir erst noch Motoren und Gewindestangen besorgen. Ich denke, dass ich ihn auch wieder vor der Montage lackieren werde.
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Schöne Anleitung zum Bausatz. Leider hat Alex den noch nicht in seinem Shop freigegeben. Ich hatte ihn vor einer Weile auch schon mal gefragt, weil mein Bruder Interesse an dem Baggerarm hegt. Bin schon auf das fertige Modell gespannt.
Ich werde den Bagger freigeben, sobald Björn fertig ist und keine Fehler gefunden hat. Das verwendete Zahnrad, werde ich auch noch als seperates Bauteil anbieten. Das ist einer der Punkte, die ich leider übersehen hatte. Ausserdem werde ich für diejenigen mit Drehbank auch die Zeichnung veröffentlichen, sodass sich dieses Teil jeder selbst fertigen kann.
Etwas gedult bitte! Ich hab noch andere Projekte, die mehr Aufmerksamkeit benötigen, als Mikromodellbau! ;)
wieder ein SUPER Bericht mit einer tollen Erklärung und tollen Teilen (Danke nochmal an Alex) Ich habe auch vorgehabt den Cat umzubauen, jetzt schaue ich mal was es noch für Alternativen gibt. Ich bin gespannt wie dein Bericht weiter geht und wünsche gutes Gelingen
Moin Zusammen, nachdem der Fahr- und Drehantrieb fertig gestellt wurde, habe ich mich an den Aufbau des Baggerarms gesetzt. Dabei stand erst einmal das Lackieren der Teile für den Arm an. Die passende Farbe zu finden ist wie immer gar nicht so einfach. Am besten hat mir die originale Caterpillar Farbe gefallen. Dank eines edlen Spenders konnte ich ein kleines Gläschen davon bekommen. Der Originallack ist sehr dickflüssig. Deshalb habe ich mich entschieden diesen mit dem Pinsel aufzutragen. Ich musste leider schmerzlich feststellen das der Lack sich nicht mit der Duplicolor Grundierung auf Smoth fine Detail Plastik verträgt. Nachdem kein Härteprozess eingesetzt hat, habe ich alles mit Verdünnung noch einmal abgewaschen und ohne Haftgrund lackiert. Die Farbe deckt auch so sofort und härtet in einer halben Stunde vollständig aus. An dem inzwischen verkabeltem Oberwagen kann man schön sehen, dass der Farbton gut zum Modell Passt. Den Schalter und die Ladebuchse habe ich in den originalen Oberwagen eingepasst. Da dieser nicht aus Plastik ist, dauert dieser Schritt dieses Mal etwas länger. Der Motortiny II für den Fahrantrieb kann in einer kleinen Tasche über dem Servo im Unterwagen versteckt werden. So stand der ersten Probefahrt nichts mehr im Weg.
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Für den Baggerarm müssen zuerst die Schnecken an den Durchmesser der Motorwelle angepasst werden. Dazu habe ich ein 1mm Rohr mit einem Innendurchmesser von 0.6mm mit der Schnecke verlötet. Dazu wird das Rohr bündig mit der Schnecke reingesteckt und an der Stirnseite der Schnecke verlötet. Auf der anderen Seite schaut das Rohr 1mm für den Lagersitz im Kugellager über. Nachdem planschleifen der Lötstelle kann das Rohr mit einem 0.7mm Bohrer von Hand aufgebohrt werden. Wenn ihr den Prozess umdreht und zuerst das Rohr aufbohrt, geht es in die Hose. (Man lernt ja immer dazu) Jetzt kann das Packet mit dem Motor verklebt werden. Kleiner Hinweis zu den Motoren. Das sind 4mm x 12mm Motoren mit einer Drehzahl von ca. 40.000 U/min. Ich hatte leider zu langsame Motoren in der Lieferung welches sich aber erst nach dem Aufbau des Baggerarms offenbarte. Toll jetzt kann ich alles noch einmal auseinanderreißen. Hoffentlich bleibt das Modell dabei auch heile.
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Das Getriebe für die drei Spindelantriebe besteht aus je zwei Getriebestufen über eine Zahnrad - Schnecke Verbindung. Auf die Zwischenwelle kann man das Zahnrad und die Schnecke von der Lager abgewandten Seite auflöten. Um das Axialspiel zu eliminieren habe ich Kupferbuchsen zurechtgeschnitten (ca. 5-6 Zehntel breit) und auf die Wellen gesteckt. Der Aufbau muss von der Motorseite beginnen. Und wer jetzt glaubt das wird, wie beim großen Bruder (Raupenbagger) eine leichte Nummer hat sich kräftig getäuscht. Zuerst müssen die Lagersitze mit einem Fräser unbedingt nachgearbeitet werden. Wenn die Lager richtig sitzen, geht es jetzt richtig zur Sache. Da die 4mm Motoren nur ein geringes Drehmoment haben, wird hier keine kleine Nachlässigkeit verziehen. Schleift eine Schnecke, klemmt ein Zahnrad nur einen Hauch, sitzt ein Lager oder Motor einen µ schief, dreht sich hier Garnichts mehr. Ich habe den Baggerarm kräftig ausgeschliffen, alle Zahnräder an den Kannten poliert und die Kugellager auf absoluten Rundlauf geprüft. Das ist ein Spiel über viele Stunden, indem man es immer und immer wieder auseinander nimmt und optimiert. Bitte glaubt mir das ist kein Kindergeburtstag. Meine Spindelantriebe laufen inzwischen richtig super und spielfrei.
Am Ende des Getriebes kommt in bekannter Weise ein Kardangelenk und der Zylinder mit der Spindel. Da die Kardangelenke beim Aufbohren gerne mal knack sagen sind zum Glück genug Reserve Stücke dabei. Auch die Zylinder sind doppelt beigelegt. (das ist richtig super. Danke Alex dafür)
Am Hubantrieb ist auch ein zweiter Deco Zylinder ohne Funktion vorgesehen. Dafür ist am Baggerarm extra eine kleine Welle mit gedruckt worden. Vorsicht das sieht aus wie Support. Hmm wie ihr sehen könnt habe ich ein Loch gebohrt und diesen durch ein Stück Messingrohr ersetzt. Da war die flinke Feile wohl schneller als der Verstand. Den Deko Zylinder habe ich mit einem 1.2mm Bohrer aufgebohrt. In diesen läuft eine 1mm Welle mit aufgelöteter Öse aus einem 1.5mm Rohr. Analog zu den Gewindespindeln.
Bei den kleinen Verbindungsgelenken am Schnellwechsler muss auf die Ausrichtung geachtet werden. Die längere Seite zeigt zum Baggerarm, so dass unten keine Berührung entsteht.
Eigentlich wäre ich bist auf den Kabelsalat, Lichteinbau und noch alles etwas hübsch machen fertig. Tja, aber leider reiße ich die drei Motoren für den Arm noch einmal wieder raus. Schöne Silikonreifen auf Kugelgelagerten Felgen (Vorderachse) sind auf dem Weg zu mir... Aber davon beim nächsten Mal mehr.
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Moin Zusammen, ein Bild wollte ich euch nicht verheimlichen. Hier sieht man eigentlich ganz schön den Lenkhebel vom Servo und den Einbau von Ladebuchse und Schalter.
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Moin Zusammen, nach einigen Test und messen der Drehzahl hat mein Mobilbagger ein Motorupdate bekommen. Mit den neuen Motoren (70.000 U/min) läuft er jetzt mit der richtigen Geschwindigkeit. Dank @Michl steht der Bagger inzwischen auch auf schicken Silikonreifen mit vorne Kugelgelagerten Felgen. Danke Michl... klasse Arbeit. Um die originalen Felgen benutzen zu können wurden diese aufgedreht, um ein 5mm Messingzylinder einzusetzen. Hinten hat der Zylinder eine Bohrung für die Achswelle erhalten. Vorne wurde eine 3mm Bohrung eingebracht, so dass in jede Felge zwei 1x3x1 Kugellager eingesetzt werden können. In die Kugellager habe ich eine 1mm Messingwelle eingesetzt, welche in die Lenkachse eingeklebt wurde.
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Der Baggerarm ist inzwischen auch endgültig montiert. Dazu wurde eine 1mm Messingwelle von der Führerhaus Seite durch die Kugellager und Aufnahmen gesteckt. Hier müssen die Kabel entsprechend sortiert werden, damit diese nicht beschädigt werden. Für die Befestigung der Hubzylinder wurde auf eine 1mm Welle der Deckel einer Kupferbuchse gelötet und plan geschliffen. So rutscht der Zylinder nicht von der Welle herunter. Auf der anderen Seite verhindert das Chassis ein Abrutschen des Deko-Zylinders. Am Baggerarm sind eigentlich kleine Aufnahmen für eine seitliche Leitung vorgesehen. Da diese irgendwie auch nach Support aussehen hat die schnelle Feile alle entfernt. hmmm... Da ich die Leitung sowieso gerne doppelt ausführen wollte, habe ich mir einfach neue aus einer 1mm Platte gebaut. Die Leitungen sind nicht stromführend, sondern dienen nur der Deko.
Die Motoren für den Dreh- und Hubantrieb sowie der Stiel sind auf die 3H Ausgänge des Deltangs gelötet worden. Für die Schaufel habe ich einen weiteren MotortinyII eingesetzt. An diesem Modell kommt wahrscheinlich ein 502020 Lipo zum Einsatz. (angegeben mit 200mAh) Aktuell passt der Deckel noch drauf. Mal sehen, ob es nach dem Einbau aller LED's auch noch funktioniert.
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Moin Zusammen, mein Mobilbagger ist jetzt fertig. Nachdem die Mechanik schon funktioniert hatte, kamen jetzt noch einige LED's dazu. Insgesamt habe ich 7 kaltweiße 0402'er für die Frontbeleuchtung und Arbeitsscheinwerfer verwendet. 4 gelbe 0402'er für die Blinker und 2 rote 0402'er für die Rücklichter. Nach einer Idee von @michl habe ich die LED's vorne und Hinten als Zweikammerleuchten ausgeführt. Die sind für den Einbau superpraktisch. Die LED's werden saugend eingesteckt und nach dem einfärben mit Tauchlack mit UV-Kleber fixiert. Für die Heckbeleuchtung habe ich dafür das Modell aufgebohrt und runde Kammerleuchten eingesetzt.
Zum Schluss hat das Modell hier und da noch einen frischen Anstrich und einige Decals bekommen. Den 502020'er Lipo habe ich in das Modell hineinbekommen. Wenn ich den Bau des Modells noch einmal Revue passieren lasse, kann ich nur sagen... Danke @Alex Klöpfer da hast du einen super Bausatz auf die Beine gestellt.