Aus dem Tragflügel-Versuchsträger wurde ein Boot. Der Weg dahin war aber etwas länger. Die Inspiration kam auf, als ich die Segelboote mit Tragflügel im Fernsehen gesehen habe. Da kam mir die Idee, dass es doch mit einem kleineren Antrieb auch in unserem Massstab funktionieren müsste.
Im ersten Schritt habe ich vor einigen Monaten einen Rumpf eines Sportboots erstellt. Die Tragflügel waren 7mm breit und vorne mit einer V-Form von unten gesehen. Ausgerüstet mit einem M450 4mm Motor ging es im Rohbau in den SPA. Nun, das Boot fuhr, aber vom Heben auf die Tragflügel war nichts zu erkennen. Danach habe ich mir 2 Fachbücher besorgt. Das half dann auch nicht wirklich weiter und ich habe das Ganze auf die Seite gelegt. Geht halt nicht.
Animiert von Axels Beitrag zum Doppelschrauberairboatversuchsträger habe ich das Boot wieder auf die Werkbank geholt. In Sachen Tragflügel zurück zum bekannten. Also wieder 10mm tief und etwas breiter und profiliert. Der vordere Tragflügel ist nun auch im Anstellwinkel verstellbar. Als Motor kam jetzt ein 6x10mm Motor mit 40k U/min mit einer 8mm/4B Schraube zum Einsatz.
Der Bootsrumpf hob sich bei Vollgas etwa 5mm aus dem Wasser. Schon besser, aber immer noch nicht das, was gewünscht. Also bin ich wieder beim 7mm Motor mit einer leicht eingekürzten 8mm/2B Schraube gelandet. Und siehe da, jetzt funktionierte es einigermassen. Zumindest wenn man nicht gleich Vollgas geben würde. Die erste Fahrt endete nach 20cm mit einem Salto rückwärts und danach Stille. Ich weiss jetzt zumindest, dass das Boot nicht komplett untergeht .
Eingebaute Komponenten: 7mm Motor mit 8mm/2B Schraube, Standardservo, RX45 und einen 110mAh Lipo. Masse Rumpf: 88mm Länge und 28mm Breite. Gewicht 19.5g
Die P2 ist etwas kleiner als mein erstes Tragflügelboot.
IMG_6326.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Das passte jetzt schon gar nicht schlecht. Also konnte der Versuchsträger zum Boot umgestaltet werden.
Das Anfahren ist nach wie vor sehr heikel. Zuwenig Gas und es kippt auf eine Seite. Zuviel Gas und es geht senkrecht gen Himmel, wieder zurück und danach ist das Boot natürlich vollgelaufen. Beim Überfahren von Wellen springt das Boot und der Antrieb saugt jeweils etwas Luft.
Nachdem ich dreimal versucht habe mit dem Inlet ein Video zu machen und es jedes Mal im Wasser geendet hat, habe ich mich entschlossen das Video mit abgeklebtem Deck zu machen. Das erlaubt zumindest zuerst einen Fehlstart und beruhigt den Fahrer der sonst wieder alle Fehler macht, die er nicht sollte.
Der Start in diesem Video sieht eigentlich ganz gut aus. Das ist aber eher Zufall. Die nächsten Schritte werden die Verbesserung des zappeligen Anfahrverhalten und die Optimierung der Kurvenfahrt sein.
ich bin beeindruckt, das Gerät läuft ja prima. Interessant finde Ich den Anfahrhüpfer. Zu der Profilierung der Tragflügel: Ich bin am Wochenende mal wieder ein wenig Modell-U-Boot gefahren, natürlich mit Einsatz eines Tiefenruders. Dieses Tiefen/Höhenruder wirkt ja, weil es den Propellerstrom umlenkt und nicht aufgrund eines Tragflügelprofils. Ich denke, so ähnlich wird das auch bei unseren Tragflügeln sein. Vorne eine "Höhenruder", hinten ein "Höhenruder", genügend Leistung bei geringem Gewicht und schon hebt sich die Fuhre aus dem Wasser. Die Profilierung sieht wichtig aus, trägt aber nicht wirklich zum Hebeeffekt bei. Wie gesagt, alles Vermutungen.
Gemäss meinem Fachbuch ist die Profilierung für den Auftrieb schon massgebend. Ich bezweifle aber auch, dass das in dieser Grösse wirklich massgebend ist. Auf den Fotos der historischen Tragflügelboote ist zum Teil auch zu erkennen, dass da nur einfache, dünne Platten verwendet wurden.
genau, beim Original ist heute die Profilierung das Entscheidende, aber nicht bei unseren hingeschnitzen Miniwinzwürgprofilen. In den Anfangsjahren der Tragflügelei waren es eben auch nur einfach geneigte Steuerflächen.
Hab gerade Teile bekommen, dann geht´s bei mir andere Stelle weiter. Ich muss aber vorher noch das Versuchsbecken/Teichproblem lösen.
Grüße Axel
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