Diesmal habe ich mich von einer Kulhay K33 inspirieren lassen. Die meisten älteren Yachten können mich nicht wirklich begeistern, da sie meist aus meiner Sicht recht eigentümliche Formen haben. Aber diese hier gefiel mir.
Kulhay ist eine österreichische Werft am Bodensee. Die K33 ist eine 11m Yacht in Holzbauweise aus dem Jahre 1971. So steht es zumindest in den Verkaufsinseraten.
Auch wenn das Original aus Holz war, ist meine K33 aus Polystyrol 0.4 / 0.75mm und Profilen aufgebaut. Da die Farbgebung in Braun / Weiss kaum sauber abzudecken ist, wurden die Hauptteile vor dem Zusammenbau lackiert. Ähnlich einem Plastikbausatz.
Ausnahmsweise habe ich beim Aufbau die Spanten unten auf das Deck geklebt und erst danach die Rumpfseitenwände verklebt. Dies, weil die Seitenwände durchweg gebogen sind. Durch dieses Vorgehen sind die Rumpfseitenwände korrekt gebogen, jedoch am Bug etwas zu breit. Aber was soll’s, zumindest stimmt eine Achse.
Zum Einbau der Komponenten ist reichlich Platz vorhanden.
KH_31.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Verwendete Komponenten: 6mm Motor mit 40k U/min. mit 8mm Schraube von Martin via Sven, Standardservo, RX45 und einen 150mAh Lipo. Masse Rumpf: 123mm Länge und 46mm Breite. Gewicht 28g. Zum Erreichen der korrekten Schwimmlage war noch etwas Zusatzgewicht notwendig.
Fahren tut die K33 mit dem schwenkbaren Motor recht ordentlich und die Wendigkeit passt.
Bemerkung zum Bootsbau mit Polystyrol:
Ich wurde in letzter Zeit mehrfach darauf angesprochen, dass meine Bauberichte den Eindruck erwecken, dass es recht einfach sein muss so ein Bötchen zu bauen. Einige, die es versucht haben, mussten feststellen, dass es doch schwieriger zu sein scheint.
Es ist schon so, dass es nur einigermassen einfach ist, wenn man schon einige Erfahrung mit dem Bau von Modellen aus Polystyrol mitbringt. Seien dies Erfahrungen mit dem Bau von Gebäuden, Eisenbahn-Wagen, Karosserien oder Ähnlichem. Bei mir hat es wohl geholfen, dass ich früher 1:24 Can Am Karosserien für Slot Cars gebaut habe.
Und seht euch mal die Opel Karosserie von Axel im 1:24er Doppelprojekt an. Das ist die hohe Schule des Bauens mit Polystyrol.
Sorry, wenn das Ganze zu einfach erscheint, aber gebt doch bitte nicht gleich nach dem ersten Versuch auf. So unmöglich ist es nun auch nicht. Übung macht den Meister . Die Belohnung ist ein Boot in 1/87, was es so nicht zu kaufen gibt.
wider mal ein hübsches Böötchen aus der Markus´schen Werft.
Zum Bau mit Polystyrol (oder jedem anderen Material): Wie Markus schon bemerkte, für den der das Material (egal welches) im Griff hat ist es verhältnismäßig einfach die tollsten Sachen zu realisieren. Und natürlich ist Erfahrung alles. Ich mit meinen 59 Jahren habe vor 50 Jahren mit Polystyrol angefangen. Den ganzen Schrott den ich zwischendurch produziert habe (und den ich immer noch produziere) sieht keiner, nur das, was ich für präsentationswürdig halte. Also halten wir und an Markus Aliasnamen MACHER und machen.
Ob nun die Opel-Karosserie die hohe Schule des Polystyrolbaus ist, lassen wir mal dahingestellt.
Grüße Axel
P.S.: Einen Seitenhieb auf die 3D-Drucker unter uns kann ich mir aber trotzdem nicht verkneifen: Um etwas händisch zu bauen, braucht man schon ein wenig mehr Fingerfertigkeit, als zum Drücken von Tasten auf einer Tastatur nötig ist.