durch Markus und Björns Aktivitäten in Sachen Mikroschiffbau habe ich mich an den Bau meines ersten Schiffsmodells von 1974 in 1:87 gemacht.
Die CONDOR von Graupner war um 1974 das Jugendboot des MSC Wolfsburg. Irgendjemand hatte einen schon damals recht alten Bauplan so aufbereitet, das er als Basis für ein Einsteigerboot nutzbar war. Für dieses Projekt gab es einen laminierten Polyesterrumpf und die Aufbauten entstanden dann aus Polystyrol-Platten. Mein Vater und ich haben uns dann gemeinsam an den Bau dieses Modells gemacht. Mein Vater war es denn auch der es dann wirklich fertig gemacht hat. So viel zur Vorgeschichte.
Als Basis dient mir eine Blaupause o.g. Plans. Zuerst habe ich den Modellmaßstab "geaugenmaßt" und bin auf ca 1:40 gekommen und das ergibt einen Umrechnungsfaktor von 45%. Das macht eine 1:87 Modellänge von ca 31cm-damit bewegt sich das Projekt längenmäßig auf Björns HAMBURG zu. Thematisch ("erstes Modellboot") bin ich dagegen bei Markus COMODORE.
Erster Schritt ist das Herauskopieren und Verkleinern des Spantenrisses. Da ich keine Holzarbeiten mag, wähle ich einen anderen Weg zur Herstellung des Rumpfes als Björn, Markus Knickspantbauweise schied auch aus. Nachdem ich die Spanten auf Karton kopiert und ausgeschnitten habe, klebe ich diese Spanten in richtigen Abstand auf eine Unterlage und fülle die Zwischenräume mit 5mm-Trittschallisolirung aus Schaum. Nachdem Verschleifen und erstem Spachteln mit "MOLTOFILL" habe ich einen Rumpfkern den ich von Außen mit GFK überziehe. Danach rupfe ich dieses Kern wieder raus und erhalte einen Rumpfkörper. Leider habe ich vergessen, von den allerersten Arbeitsschritten Fotos zu machen. Die Fotos zeigen den Rumpfkern nach den ersten Spachteldurchgängen.
Moin Axel, die Condor ist ein sehr schönes Schiff. Der Rumpf ähnelt meiner WS14 welche ich vor einigen Jahren mal in 1/20 gebaut habe. Interessante Herangehensweise. Bin gespannt wie es weitergeht.
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du hast recht mit dem Vergleich zur WS14. Nicht nur der Rumpf ähnelt der CONDOR, auch die Aufbauten. Ich suche ja immer ganz gern nach realen Vorbildern zu den Modellen (damit man am Tümpel was zum Klugscheißen hat). Habe gerade mal gegoogelt. Die WS14 ist 1955 bei einer Bodan-Werft am Bodensee gebaut worden. Vielleicht findet ja dort auch die CONDOR in der Bauliste. Der Bodensee ist ja nicht sooooooo weit von Kirchheim/Teck (Graupnersitz) weg.
nach einigen Schleif-, Spachtel- und Anstreichgängen sieht der Rumpf jetzt so aus. Mehr Arbeit stecke ich in das Finish nicht rein, die Feinarbeit kommt dann nach dem Laminieren. Damit der Schaumklotz leichter rauszupulen ist, habe ich den Klotz mit Vaseline eingeschmiert (deshalb glänzt er jetzt so speckig).
gestern habe ich den Rumpfkern mit GFK überzogen, von der Unterlage gerissen, vorläufig beschnitten und grob geschliffen. Den Kern lasse ich solange drin, bis der Rumpf einigermaßen glatt ist. So lässt sich mehr Druck beim Schleifen ausüben.
......kleine Nebenbemerkung: So "glatt" war auch der Polyesterrumpf anno 1974, als Trennmittel diente damals, so glaube ich mich erinnern zu können, ölgetränktes Klopapier.......
der Rumpf ist jetzt einigermaßen glatt und ich habe den Schaumklotz rausgerissen. An zwei Stellen bin ich durch die Oberfläche gebrochen, da muss ich noch ein wenig Flickarbeit leisten. Die Vaseline als Trennschicht war eher suboptimal, die schwarze Abtönfarbe ist hängen geblieben. Ob ich die Reste noch rauskratzte, weiß ich noch nicht. Ich habe den Rumpf mit einem 140gr/qm-Gewebe laminiert und komme bis jetzt auf ein Rumpfgewicht von 33gr.
gespachtelt wird mit Polyester-Spachtel aus dem KFZ-Bereich, eigentlich in jedem Baumarkt erhältlich. Dann einige Schichten Grundierung....und immer wieder ein Zwischenschliff. Der NERVIGE Teil ist geschafft, jetzt beginnt für mich der eigentliche Modellbau.
Antriebs- und Ruderanlage sind eingebaut. Der 16mm-Propeller von Kyosho fand sich in der Kramkiste und der Motor lag gleich daneben. Zusammen ergeben sie in der Badewanne ein eher gemütliches Fahrbild, wie man es von einem Verdränger erwarten würde. Der Motor hat ja eine Standardgröße und ist in zahlreichen Leistungsstufen erhältlich, also könnte ich da problemlos nachlegen. Die Ruderwirkung ist sehr gut und muss nicht verbessert werden. Da die Fuhre jetzt erstmal läuft, mache ich mit dem Aufbau weiter.
jetzt geht es an die Details. Um die Balkenbucht der Decks zu realisieren, habe ich auf den Aufbau 2mm-Balsholz aufgeklebt und eine Wölbung reingeschliffen. Ein paar schichten Klarlack und dunkelbraune Farbe für den Kontrast und das Deckfinish kann so bleiben. Haupt- und Vorderdeck bearbeite ich noch genauso.